Beispiele aus Landkreisen & Kommunen

Glasfasernetze in kommunaler Verantwortung
Es gibt bereits erfolgreiche Beispiele, wie Landkreise und Kommunen durch Eigenwirtschaftsbetriebe oder ausgelagerte GmbHs ihre Gebiete versorgen. Solche Eigeninitiativen finden in ganz Deutschland statt:

Landkreis Rhön-Grabfeld

Im Landkreis Rhön-Grabfeld10 (Region Main-Franken) wird der Ausbau des Glasfasernetzes forciert, so dass bald eine Abdeckung von fast 90% des Landkreises erreicht sein wird. Der bayerische Landkreis mit seinen 44 Städten und Gemeinden muss dabei mit Kosten von ca. 1,6 Millionen Euro kalkulieren und hat dabei das wirtschaftlichste, aber nicht billigste Angebot berücksichtigt. 30.000 Anschlüsse werden ausgebaut, 120 km Glasfaser verlegt, meist bis zu den Kabelverteilern der Telekom, sogenannte FTTC-Technik/ Fiber to the Curb (Bordstein), die auch den Ausbau durchführt. So wird eine Basis gelegt, die in weiteren Ausbauschritten die begehrte Lichtleitertechnik sogar bis ins Haus, FTTH-Technik/Fibre to the Home, bringen kann.

Bild: In Hohentengen informiert der Netzbeauftragte der Gemeinde den Landtagsabgeordneten Thomas Marwein (GRÜNE, Baden-Württemberg) über die Breitbandversorgung. Marwein zeigte sich beeindruckt.

Main Kinzig-Kreis

Auch der Main-Kinzig-Kreis hat mit seiner Breitband Main-Kinzig GmbH die nötigen Voraussetzungen geschaffen. Dazu Landrat Erich Pipa: "Wir möchten bis 2015 ein flächendeckendes Glasfaserkabelnetz errichten, das die Breitbandversorgung von allen Haushalten im Kreisgebiet mit bis zu 50 Megabit pro Sekunde sichert. Damit machen wir den Main-Kinzig-Kreis fit für die Zukunft. Unsere Breitbandinitiative wird den Kreis nachhaltig stärken - und das nicht nur als Wirtschaftsstandort. Die Breitband Main-Kinzig GmbH wird zusammen mit ihren Partnern die Internetversorgung übernehmen. Auf diese Weise refinanzieren sich die Investitionskosten in einigen Jahren."

Bis 2014 wurde bereits 270 km Kabel verlegt. Auf der Internetseite werden die Baufortschritte dokumentiert.11 Wir empfehlen diese Seite, auf der wesentliche Fragen beantwortet werden: http://www.breitband-mkk.de/

Gemeinde Hohentengen

Im Landkreis Waldshut-Tiengen (Südschwarzwald / Oberrhein) gibt es eine Protestbewegung gegen Funkmasten und für Glasfaser, gepaart mit scharfer Kritik an Versäumnissen von Behörden. Die Initiativen fordern eine Orientierung am Modell der Gemeinde Hohentengen. Bereits seit 2008 demonstriert Hohentengen auf Initiative von Bürgermeister Martin Benz (CDU) eindrücklich mit einer Triple-Play-Lösung – also Internet, Telefon, Fernsehen über Glasfaser –, wie alle Haushalte mit schnellster Technik zu gutem Preis angebunden werden und gesundheitsschädliche Funklösungen unnötig, ja rückschrittlich sind.

Die Gemeinde versorgt bereits mehr als 1.200 von 1.500 Haushalten mit einer doppelten Glasfaseranbindung und hat damit absehbar eine lukrative Einnahmequelle. Ziel ist, auch alle abgelegenen Höfe auf dem Gemeindegebiet noch mit einer Glasfaserleitung anzubinden. Die Schwarzwald-Gemeinden Brigach (siehe kurzen Werbefilm dieser Gemeinde) und Görwihl planen dies nun auch, Stühlingen und Ühlingen-Birkendorf sind in Verhandlungen.

Brigach zur Planung eines Glasfasernetzes

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