50 Milliarden machen Strahlung ungefährlich

Die deutsche Regierung versucht bis heute, alle Kritiken und Bedenken zu zerstreuen mit dem Hinweis auf die Ergebnisse des Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms (DMF) aus dem Jahre 2008. Das Programm wurde zur Hälfte von der Industrie finanziert. Mit einer Inszenierung für die Medien wurde im Juni 2008 das Ergebnis als Entwarnung verkündet. Nicht an die große Glocke gehängt wurde das ernüchternde Resümee im offiziellen DMF-Abschlussbericht: „Ebenfalls nicht abschließend zu klären ist die Frage nach Langzeitwirkungen am Menschen, v. a. über einen Zeithorizont von 10 Jahren hinaus, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.“ [66] Die Strahlenschutzkommission erklärte gegenüber dem Bundestag: „Offene Fragen ergeben sich auch bezüglich der Exposition von Föten und Kindern, sowie potenzieller Auswirkungen auf Kognition, Befindlichkeit und Schlaf.“ [67]

Die Untersuchung der Hauptfragen, insbesondere der Langzeitwirkungen und der Gefährdung der Kinder, wurde also ausgeklammert. [68] Alles ist sicher – aber über Langzeitwirkungen kann man noch nichts sagen! Würde bei einem solchen Ergebnis ein Medikament zugelassen werden? Mit diesen Aussagen zu angeblich unbekannten Langzeitwirkungen bestätigt die Bundesregierung, dass sie die Bevölkerung einem Feldversuch aussetzt und dass sie keine Vorsorgepolitik betreibt. Dies wiederholt sich nun bei 5G. Prof. Armin Grunwald, der Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag, kritisiert:

„Der Trick ist bei 5G vor allen Dingen, dass man in höhere Frequenzbereiche geht, die in den bisherigen Mobilfunknetzen noch gar nicht genutzt worden sind. Und hier ist für mich eine offene Frage, ob das andere Effekte geben kann als bei den bisherigen Geräten ... Das muss auch dringend erforscht werden, denn die Versteigerungen haben schon stattgefunden, in einigen Ländern läuft das schon und fängt es an zu laufen, d.h. wenn wir verhindern wollen, dass hier so etwas wie Realexperimente mit Menschen gemacht werden, in dem Sinne, erst mal installieren, dann später gucken, ob was Schlimmes rauskommt, ist hier dringend geraten, das zu erforschen. Ob und eventuell was diese höheren Frequenzen, auch mit höheren Feldstärken verbunden, im biologischen Gewebe, insbesondere im Menschen, machen können.“ [69]

Wir fragen: Was ist, wenn die Folgen, vor denen heute bereits massiv gewarnt wird, eintreten? Die unseligen, jahrelangen Leidenswege vieler Menschen, durch Asbest, Tabak, PCB, Feinstaub und andere Umweltgifte, werden sich wiederholen. Ernsthafte Forschung zu Mobilfunkrisiken gibt es in Deutschland nicht mehr. Weiterführende Forschung wird in Ländern wie der Türkei, Indien, China oder auch den USA durchgeführt. Bei uns dagegen, in Deutschland, sind einige deutsche Wissenschaftler Weltmeister in der Verharmlosung und Verzerrung der Studienlage. Diesen Stand der Dinge haben diagnose:funk und die Kompetenzinitiative in mehreren Brennpunkten und Broschüren dokumentiert. [70]

Vodafone und Kanzler a.D. SchröderBild: Frank Ossenbrink
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50 Mrd. Euro für die UMTS-Frequenzen, da drückt auch ein Bundeskanzler schon einmal beide Augen zu. Dass Mobilfunk nicht so ungefährlich ist, wie die Industrie behauptet, war der Bundesregierung schon damals bestens bekannt.

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diagnose:funk zur Übergabe des historischen Dokuments
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