Schritte zum Gesundheitsschutz

Doch eines bleibt: alle Mobilfunksignale, ob GSM, UMTS, LTE, TETRA oder WLAN sind gesundheitsschädlich. Auf diesen Einwand in der Diskussion hatte der Leiter des Umwelt-amtes ein überzeugendes Argument: Diese Technik existiert und wird massenhaft genutzt, ob wir es wollen oder nicht. Wir tun, was in unserer Verantwortung möglich ist: ihre Risiken minimieren, mit intelligentester Technik. Die Selbstverantwortung des Nutzers, seine Gefährdung durch die Endgeräte klein zu halten, können wir ihm nicht abnehmen. Hier sind Gesundheits - und Erziehungseinrichtungen in der Aufklärungsarbeit gefordert. Aber auf dieses Versorgungskonzept zu verzichten, würde bedeuten, die Chance des derzeit möglichen Verbraucherschutzes nicht wahrzunehmen.

Mit der Verwirklichung folgender Bedingungen ist das Projekt ein machbarer Schritt für Kommunen zum Verbraucherschutz, wie ihn der BUND und Diagnose-Funk fordern:

  • Die Mobilfunk-Netzplanung endet an der Hauswand. Access-Points sind an Gebäuden mit Wohnnutzung zum Innenbereich hin abgeschirmt – die Strahlung ist auf den Außenbereich gerichtet.
  • Die Access-Points müssen einen Glasfasernetzanschluss besitzen, für hohe Datenübertragungsleistung in beide Richtungen.
  • Jeder Haushalt muss an schnelles Breitband angeschlossen werden (Glasfaser, Kupfer- oder Koax-Kabel), um nicht auf von außen eingestrahlte Breitbandangebote angewiesen zu sein.
  • Mobilfunksendeanlagen als Makrozellen sollten in Siedlungsgebieten zur Ausnahme werden – bestehende Infrastrukturen, die hohe Immissionen verursachen, sind insbesondere in sensiblen Bereichen zurückzubauen.
  • WLAN muss weiterentwickelt werden:
    -> leistungsgeregelte Router und Endgeräte
    -> Abschaltung bei Nichtnutzung (ECO-WLAN), Aktivierung durch Endgeräte
    -> keine kritischen sog. Beacon-Signale wie die 10 Hz-Taktung im Standby
    -> Nutzung höherer Frequenzen für schnellere Übertragungsraten und geringere Durchstrahlungseigenschaften, z.B. 60 GHz WLAN für die Innenversorgung mit geringer Leistung (minimiert die Durchstrahlung von Baumasse, z.B. in die Nachbarwohnung)

Wer in seinem Haus mobil online gehen will, kann sich eine eigene Femtozelle anschließen –  so eingestellt, dass die Nachbarn nicht bestrahlt werden.

v.l.n.r. Harry Künzle, Leiter des Amtes für Umwelt und Energie St. Gallen, Clarissa Seitz (Stadträtin Grüne Stuttgart, BUND Vorsitzende KV Stuttgart), Thomas Marwein (MdL Grüne BW), Dr. Stefan Zbornik (Initiative Bodensee Mobilfunk) Bild: Präsentation in St. Gallen - diagnose:funk

Bild: Zu Besuch in St. Gallen: Rechts Gastgeber Harry Künzle, Leiter des Amtes für Umwelt und Energie, v.r.n.l.: Clarissa Seitz (Stadträtin Grüne Stuttgart, BUND Vorsitzende KV Stuttgart), Thomas Marwein (MdL Grüne Baden - Württemberg),  Dr. Stefan Zbornik (Initiative Bodensee Mobilfunk).

 

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