5G-Anhörung im US-Senat

Telekomindustrie und Behörden im Blindflug
Anhörung im US-Senat Washington D.C. zur 5G-Technologie, 06.02.2019, Senator Blumenthal: “Es ist also keine Forschung im Gange, wir befinden uns also in einer Art Blindflug hier. Jedenfalls soweit es Gesundheit und Sicherheit angeht.“

Senator Blumenthal: „Danke Vorsitzender, danke, dass diese Anhörung stattfindet. Wir haben von einer Reihe Zeugen schon von Ihrer Seite heute und anderen zuvor gehört, dass 5G ein sehr wichtiges Potential hat. Diese Technologie verspricht uns eine neue Ära von Konnektivität mit ihren Geschwindigkeiten, die fünfmal größer sind als die, die wir heute haben bei viel niedrigeren Latenzzeiten. Das ist alles gut und schön, aber 5G nutzt auch, wie Sie wissen, höhere Frequenzen der Strahlung, deren Reichweite nicht so groß ist und daher ein Netz von hunderttausenden, letztlich Millionen kleiner Funkzellen benötigt. Die Frage dann ist: gibt es irgendwelche gesundheitlichen Auswirkungen, irgendwelche Auswirkungen auf die öffentliche Sicherheit, die von diesen zusätzlichen Zellen ausgehen, die ja wahrscheinlich ein Ok bekommen für die Errichtung nahe an Wohnungen, Schulen, Arbeitsplätzen, und immer näher und näher am Boden angebracht werden. Richtig?“

Mr. Gillen: „Richtig, Senator, ja.“

Blumenthal: Im Dezember 2018 habe ich einen Brief an FCC Kommissar Carr geschickt und ihn darin gebeten, mir Quellen zu nennen für Studien, die die Sicherheit dieser Technologie zeigen. Welche Forschung gemacht wurde, wo wurde Forschung veröffentlicht und zusammengestellt. Dem kam er nicht nach. (ein Wort undeutlich,? 1.34) und wiederholte nur allgemeine Erklärungen der FDA, welche sich die regulatorischen Verpflichtungen für Mobiltelefone mit dem FCC teilt. Wenn Sie auf die FDA Webseite gehen- ziemlich unbefriedigend – ist dort im Großen und Ganzen oberflächlich und flüchtig bestehendes wissenschaftliches Datenmaterial zitiert, welches besagt, ich zitiere: „die FDA hat die MobilfunkIndustrie dringend gebeten, eine Anzahl von Schritten zu unternehmen, welche Unterstützung zusätzlicher Forschung beinhaltet zu möglichen biologischen Effekten für die Hochfrequenzfelder von der Art von Signalen wie sie von Mobiltelefonen ausgehen.“ Ich glaube, Amerikaner haben es verdient, zu erfahren, was die gesundheitlichen Effekte sind – nicht um vorwegzunehmen, was wissenschaftliche Studien zeigen könnten – und sie verdienen auch eine Verpflichtung dazu, Forschung zu betreiben, die die offenen Fragen beantwortet. Also meine Frage für Sie, besonders Mr. Gillen und Mr. Berry: Wieviel Geld hat die Industrie für die Unterstützung von unabhängiger Forschung bereitgestellt – ich betone, unabhängige Forschung -. Ist diese unabhängige Forschung im Gange? Wurde etwas davon fertiggestellt? Wo können Verbraucher:innen das finden? Und wir sprechen über Forschung zu biologischen Effekten dieser neuen Technologie.

Mr. Gillen: Danke Senator, und ich denke, danke, dass Sie sich auf dieses Thema konzentrieren. Sicherheit ist von zentraler Bedeutung, und so wie Sie es tun würden, verlassen wir wie auch die Behörden uns auf die Ergebnisse der FDA und anderen was die Anforderungen angeht, die uns alle sicher machen sollen. Nach meinem Wissen gibt es keine Rückendeckungsstudien der Industrie derzeit. Ich bin gern ? (unverständlich) und was Sie zur Gelegenheit meinen, ? (unverständlich), dass es mehr Studien braucht, wir sind immer für mehr Wissenschaft. Wir verlassen uns auch darauf, was die Wissenschaftler uns sagen.

Blumenthal: Danke, also die Antwort auf meine Frage: wieviel Geld? Null?!

Mr. Gillen: Ich kann Ihnen da nur folgen, Senator, nach meinem derzeitigen Wissenstand gibt es derzeit keine aktiven Studien (?unverständlich)

Blumenthal: Weiß sonst irgendjemand etwas über Verpflichtungen der Industrie, die Forschung zu stärken, zu finanzieren, zu unterstützen, die, wissenschaftlich! die Gesundheitseffekte untersucht?

Mr. Berry: Senator, ich weiß auch nichts darüber. Aber ich weiß, dass Sie besonders mit kleinen Zellen niedrigere Leistungspegel haben, und natürlich, von der Trägerperspektive her wollen Sie mit Störungen fertig werden, so dass die Interferenz die niedrigstmögliche ist. So denke ich also, dass einige dieser Studien oder einiges von dieser Information genutzt werden kann, um sich die Gesundheitsfolgen anzuschauen. Aber, nein, mir ist nichts bekannt.

Blumenthal: Es ist also keine Forschung im Gange, wir befinden uns also in einer Art Blindflug hier. Jedenfalls soweit es Gesundheit und Sicherheit angeht. Danke Herr Vorsitzender.

Übersetzung: Sabine Schneider – ohne Gewähr. Es gilt der Orginaltext

Publikation zum Thema

Format: A4Seitenanzahl: 16 Veröffentlicht am: 08.02.2017 Bestellnr.: 233Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Studie weist nach, wie Grenzwerte scheinwissenschaftlich legitimiert werden

Mobilfunk-Grenzwerte entzaubert
Autor:
Sarah J. Starkey / diagnose:funk
Inhalt:
Der neue diagnose:funk 'Brennpunkt' behandelt die Studie "Fehlerhafte offizielle Bewertung der Sicherheit von Funkstrahlung durch die Beratergruppe für nicht-ionisierende Strahlung" (2016) von S. J. Starkey und liegt in deutscher Übersetzung vor. Die Studie zeigt am Beispiel des AGNIR-Berichtes (Advisory Group On Non-ionising Radiation, Großbritannien), mit welchen Methoden eine Rechtfertigung der Grenzwerte zusammengezimmert und manipuliert wird. Ergänzung: Die Beratergruppe AGNIR wurde im Mai 2017 aufgelöst. In England gab es so gut wie keine Berichterstattung darüber. Am 17.10.2018 hat das Investigativ-Portal http://truepublica.org.uk diese heimliche Abwicklung aufgedeckt. Siehe unten stehende Links zum englischen Artikel und zur Online-Übersetzung.
Artikel veröffentlicht:
17.03.2019

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