ICNIRP-Stellungnahme zu EMF-Emissionen

Eine Information des BMWi
Aufgrund der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Funktechnologien und -anwendungen ist der Mensch am Arbeitsplatz und im persönlichen Umfeld in zunehmenden Maße von Geräten umgeben, die hochfrequente elektromagnetische Felder aussenden und damit zu einem erhöhten Expositionsniveau beitragen.

Diese Entwicklung hat die Internationale Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP) zum Anlass genommen, einen Überblick über aktuelle und künftige Funktechnologien zu geben sowie ihre Einschätzung zum künftigen Forschungsbedarf darzulegen, der zur Bewertung der Sicherheit und der gesundheitlichen Auswirkungen durch nicht-ionisierende Strahlung nötig sein wird. Der Bericht wurde im April 2008 veröffentlicht.

Die technische Bestandsaufnahme umfasst die Darstellung der verschiedenen Generationen der Mobilkommunikation, nicht-mobile Kommunikationstechnologien (WLAN, WiMAX, Bluetooth , DECT), UWB-Anwendungen, DVB, Radar und Technologien zur drahtlosen Identifikation (RFID, Radio Frequency Identification). Berücksichtigt werden auch weitere Geräte, von denen elektromagnetische Strahlung ausgeht, wie Induktionskochfelder, medizinische Hochfrequenzanwendungen und schienengebundene elektrische Transporttechnologien.

Aus der bisherigen Entwicklung der einzelnen Technologien leitet die ICNIRP verschiedene Zukunftstrends ab. Danach werden im Bereich der Mobilkommunikation die Sprachanwendungen auch in Zukunft den Schwerpunkt bilden, ergänzt durch zusätzliche interaktive Spiel-, Informations- und Unterhaltungsanwendungen. Die Expositionen durch künftige Gerätegenerationen schätzt die ICNIRP niedriger ein, da aufgrund weiter entwickelter Leistungsregelung und kleinräumiger Versorgungszellen weniger Sendeleistung notwendig ist. Andererseits verlängert sich aber vermutlich die Nutzungsdauer durch das Angebot an Multimediaanwendungen. Der Bedarf an weiteren Funkfrequenzen für breitbandige Anwendungen wird steigen, und die Nutzung wird sich zu höheren Frequenzen hin verlagern. Die Frage nach den biologischen Auswirkungen dieser Entwicklungen ist laut ICNIRP derzeit offen.

Im Bereich der drahtlosen Kommunikationssysteme prognostiziert die ICNIRP eine ständig zunehmende Vernetzung zwischen verschiedensten Anwendungen, wie zum Beispiel die Kommunikation zwischen Maschinen oder der Aufbau von Sensornetzwerken zum Umweltmonitoring. Wie bei RFID geht der Trend auch hier zu einer erweiterten Nutzung des elektromagnetischen Spektrums und kürzeren Reichweiten bei gleichzeitig sinkenden Sendeleistungen im Vergleich mit den weit reichenden Systemen der 2G-Mobilfunkgeneration.

Zusammenfassend betont die ICNRIP, die Entwicklung des Mobilfunks habe gezeigt, dass nach der Einführung neuer Technologien deren Nutzung explosionsartig steigen kann. Es sei deshalb sehr wichtig, sich all dieser neuen Quellen nicht-ionisierender Strahlungen bewusst zu sein, und die wissenschaftliche Bewertung der unterschiedlichen Gesundheitsaspekte dieser Technologien fortzuführen. Dies beinhalte verschiedene Expositionsszenarien in Bezug auf Körperbereiche, Nutzungsdauer, Zielgruppen und ebenfalls die Betrachtung simultaner Expositionen durch komplexe Frequenzgemische.

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