Kommt die Einsicht erst, wenn es zu spät ist?

Erfahrungsbericht einer 19-jährigen Studentin
Als Handybesitzerin hielt sie noch 3 Jahre vorher Bedenken in Bezug auf junge, gesunde Menschen für irrelevant und übertrieben.

Ich bin jetzt Studentin im 1.Semester, Physik, in Erlangen. Von kritischen Stimmen gegen Mobilfunk habe ich vor ca. 3 Jahren zum ersten Mal gehört. Zu diesem Zeitpunkt war ich selber noch im Besitz eines Handys und hielt diese Bedenken nicht für vollkommen falsch, jedoch im Bezug auf junge, gesunde Menschen für irrelevant und übertrieben. Es bewirkte aber, dass ich mein Handy zumindest in der Nacht ausschaltete. Als das Handy ein Jahr später kaputt ging, besorgte ich mir, auch aufgrund von Geldmangel kein neues Gerät und gewöhnte mich sehr schnell wieder an die „Freiheit“, nicht über jeden Schritt alle Freunde zu informieren.

Nun hörte ich aber auch immer konkretere Bedenken und erfuhr von ärztlichen Auswertungen, von Beschwerden / Krankheiten, ausgelöst angeblich durch Mobilfunk. Ich fand es sehr einseitig und unglaubwürdig, so viele verschiedene physische und psychische Krankheiten auf diese „unsichtbaren“, mit keinem der fünf Sinne erkennbaren Mikrowellen zu schieben.

Doch ich entdeckte mit der Zeit den „6. Sinn“. Durch Gespräche, Erzählungen, Vergleiche etc. fielen mir einige Ungereimtheiten auf, die teilweise doch recht eindeutig auf dieses, anscheinend sehr einseitig erforschte Gefahrenpotential hinweisen. Möglichst kurz:

1. Eine Freundin klagte besonders in Mathematik über Kopfschmerzen und bekam auch immer einen roten Kopf bzw. fleckige Wangen: Konzentration? Jedoch fiel uns dann auf, dass dies nur in einem Gebäude der Schule der Fall war; hatten wir im anderen Trakt Unterricht (gleiches Fach) fehlten Kopfschmerzen sowie die Rötung.

2. Im gleichen Trakt, mit den Fenstern in dieselbe Richtung, befindet sich das Mathe/Physik Lehrerzimmer. Insgesamt 3 Physik/Mathe Lehrer sind in den letzen 2 Jahren an 2mal leichtem, einmal schwerem Tumor erkrankt. Insgesamt gab es an der Schule in den letzen 5-6 Jahren 5 Tumor-erkrankte Lehrer

3. Im Winter fuhr ich meistens mit dem Bus in die Schule. Als ich regelmäßig mit Kopfschmerzen nach 20 Minuten Fahrt ankam, schob ich es zunächst auf fehlende Frischluft und Bewegung (sonst fahre ich Fahrrad). Fuhr ich einen Bus später (deutlich weniger Schüler) merkte ich nichts. Um „dicken“ Luft zu entgehen, setze ich mich dann möglichst hinter geöffnete Fenster, es änderte nichts an den Kopfschmerzen.

4. Ich fragte immer mehr Freunde und Bekannte und erfuhr ähnliche Geschichten. Selbst wahre Handy-Liebhaber gaben stechende Kopfschmerzen nach Telefonaten zu, nahmen diese jedoch in Kauf, für das „nette“ Gespräch. Wieder andere, die auch auf DECT-Telefone aufmerksam gemacht wurden, bzw. die Eltern sie austauschten hatten anschließend viel besseren Schlaf (keine Einschlafprobleme)

5. Es könnte ewig so weitergehen, aber im Vergleich zu noch wesentlich schlimmeren Beispielen von Menschen, die in der Nähe von Mobilfunkanlagen wohnen, nicht sehr bedeutsam. Noch eines möchte ich jedoch erwähnen und zwar Partys. Nirgendwo sonst klagen so viele Menschen über Kopfschmerzen, und das vor Coffein! oder Alkohol-Konsum. Dazu kommt, das egal ob in Kneipen, Cafes oder Diskos meine Freunde relativ schnell (ca. 23:00) müde werden und Kaffee trinken, wogegen auf privaten Feiern, mit wenigeren Leuten, die meisten sehr viel länger fit sind und überhaupt keinen Kaffee benötigen

6. Jetzt suchen meine Freundin und ich eine Wohnung in Erlangen, es ist sowieso schwer dort unterzukommen, aber eine zu finden die nicht von Mobilfunkwellen belastet ist, ist wohl nahezu unmöglich. Dazu kommt, dass ich nach 3-monatigen erholsamen Ferien, schon auf der ersten Zugfahrt um 7 Uhr früh die altbekannten stechenden Kopfschmerzen wiedererkannt habe (der Zug ist gut klimatisiert), fahre ich einen späteren Zug, ca. um 8 Uhr, schätzungsweise nur 1/4 der Personen des früheren Zug, ist kaum etwas zu merken und man kann sich gut konzentrieren. Dementsprechend ist es im 7-Uhr Zug unmöglich ein Buch zu lesen, selbst wenn man sich mit aller Macht darauf konzentriert.

Bis heute ist das öffentliche Interesse für dieses Thema nahezu null! Die Meinung ist nach wie vor, einige wenige, offiziell ca. 11% sind sog. „Elektrosensible“, der Rest merkt doch davon nichts. Das ist falsch. Ich denke es hat auf jeden Auswirkungen, nur, die einen bemerken sie vielleicht nur unbewusst, andere nehmen sie hin „man muss mit dem Fortschritt gehen“ und bei manchen mit starke Auswirkungen und Krankheiten gibt es vielfältige andere Erklärungen (Stress, Psyche...) - nur wenn auch das mit dem Mobilfunk gekoppelt ist, stecken sie in einem Teufelskreis.

Und noch eines ist auffällig und unheimlich: „die Augen“. Ich schaue Menschen gerne in die Augen, häufig erkennt man daran Stimmung, Laune etc. Nachdem ich auch Freunde darauf aufmerksam mache, beginnen wir zu suchen: nach Augen ohne dunkle Ringen darunter, Augen ohne geschwollene Lieder, Augen die fröhlich, neugierig und zukunftsfreudig in die Welt schauen, nicht solche die müde, gestresst und ergeben, dem Schicksal „Aspirin zum Frühstück, Mittag und Abend“ in die Welt stieren. Ich bin noch nicht alt genug, um persönliche Vergleiche als „Beweise“ heranzuziehen, aber durch Gespräche mit Eltern, Omas etc. aber auch Büchern (alte, sowie heutige) bekommt man den Eindruck, dass sich nicht allein durch die neue Lebensweise, die Menschen so verändert haben, so müde geworden sind...

Erlangen, Dezember 2005 (eine 19-jährige Studentin)

Artikel veröffentlicht:
13.08.2008
Autor:
Verfasserin unbekannt

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