Landtag rät Schulen von WLAN ab

Ausschluss möglicher Gesundheitsgefahren
Die bayerischen Schulen sollen nach einer Empfehlung des Landtags auf drahtlose Internet-Netzwerke (WLAN) verzichten.

Der Bildungsausschuss des Landtags appellierte an Schulen, stattdessen auf kabelgebundene Netzwerke zurückzugreifen. Dadurch sollen mögliche, durch Strahlung bedingte Gesundheitsgefahren ausgeschlossen werden, so die Begründung.

Drahtloses Internet soll es an Schulen nach Möglichkeit nicht mehr geben.

Hintergrund der Empfehlung sind die Erkenntnisse einer zurückliegenden Mobilfunk-Anhörung im Landtag, wonach es nicht sinnvoll sei, die Kinder und Jugendlichen den Strahlenbelastungen durch WLAN auszusetzen. So seien die Fragen nach altersabhängiger Energieaufnahme und Energieverteilung im kindlichen Kopf noch nicht befriedigend beantwortet, hieß es in der Anhörung.

Unnötiges Risiko vermeiden

Abgeordnete aller Fraktionen betonten, es gelte mögliche Schäden in einer frühen Lebensphase unbedingt zu vermeiden. Deshalb müsse die Reduzierung der Strahlenbelastung in den Klassenräumen Priorität haben. Damit schlossen sich die Parlamentarier weitgehend der Argumentation des Bundesamts für Strahlenschutz an, das in der Mobilfunk-Anhörung diese Argumente vertreten hatte.

Kein verbindlicher Beschluss

Der Bildungsausschuss des Landtags dagegen konnte sich lediglich zu einer Empfehlung zum Thema WLAN an Schulen durchringen. Der Grund: Bei einer Anordnung, auf mobile Netzwerke zu verzichten, müsste der Freistaat für anfallende Kosten aufkommen - etwa für das Verlegen von Kabeln. Nun haben jeweils die "Sachaufwandsträger" das letzte Wort. Die Schulen also entscheiden, ob auf WLAN verzichtet werden soll.

Artikel veröffentlicht:
02.04.2007
Autor:
diagnose:funk
Quelle:
BR-Online, 22.03.2007

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