Gericht liefert Schlag gegen Mobilfunkantennen

Athener Berufungsgericht beschließt Abbau
Das Athener Berufungsgericht entschied am 17. Juli 2006, dass zehn Mobilfunkantennen, wovon 8 in Athen installiert sind, abgebaut werden müssen, weil sie eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellen.

Gerichtsentscheid zum öffentlichen Gesundheitswesen

Das Urteil weist die Beschwerde eines anonym gehaltenen Mobilfunkbetreibers ab, welche versuchte, die Entscheidung der nationalen Telekom und der Überwachungsbehörde der Post (EETT)* für eine Demontage der Masten, aufzuheben. Das Gericht nannte als Begründung „dringliche Bedenken betreffend dem Schutz der öffentlichen Gesundheit“.

Um die Aufmerksamkeit der Anwohner und Behörden zu umgehen, waren alle der 10 betroffenen Antennen versteckt: entweder in falschen Kaminen, elektrischen Heißwasseranlagen oder auch in andern Geräten.

8 der 10 Mobilfunkantennen stehen auf Wohnblöcken in Athener Stadtvierteln, einschliesslich Halandri, Vyronas, Ilioupolis und Kallithea. Die anderen 2 befinden sich auf den Flughäfen von Iraklion (Kreta) und Kos. Nur die Antenne in Kallithea hatte eine behördliche Genehmigung, nun wird jedoch auch diese demontiert.

„Es ist nicht nur eine (Mobilfunk-) Firma, welche hier beschuldigt werden muss“, sagte der Vizepräsident der EETT, Nikos Koulouris, gegenüber Kathimerini. „Es ist allgemein üblich, Mobilfunkantennen ohne Genehmigung aufzustellen. Die EETT hat sich entschieden auch Antennen anderer Mobilfunkanbieter zu demontieren“. Er fügte hinzu, dass die Überwachungsbehörden Antennen ohne Genehmigung meist durch Beschwerden der Anwohner entdecken.

„Wir weigern uns die Versuchskaninchen der Mobilfunkanbieter zu werden“ verkündet Nikos Krassakis, ein Mitglied der Bürgerinitiative Sepolia, welche sich für die Entfernung von Antennen einsetzt, gegenüber Kathimerini. „Unsere hauptsächliche Besorgnis ist nicht, ob die Antennen mit oder ohne Genehmigung aufgestellt wurden, sondern wie gross die Bedrohung unserer Gesundheit ist.“ Krassakis sagte, dass die Proteste seiner Buergerinitiative zur Entfernung zweier Antennen und zur Entscheidung, den Bau einer dritten Antenne zu stoppen, führten.

„Dieses Gerichtsurteil ist eine sehr positive Entscheidung und ein Schlag gegen die Unverantwortlichkeit der Mobilfunkanbieter, aber noch nicht genug. Wir brauchen einen umfänglicheren Vorstoss“ sagt Loukas Margaritis, ein Professor an der Universität Athen, gegenüber Kathimerini. “Wissenschaftlich gesehen besteht kein Zweifel, dass Strahlungen eine Gefahr für die Gesundheit darstellen, selbst innerhalb der gesetzlich festgelegten Grenzwerte“, sagte er. Er ergänzte, dass es eine Lösung gäbe wonach die Mobilfunkantennen außerhalb der Städte aufzustellen wären und sie höher zu installieren wären, um die Einwirkung der Emissionen zu verringern.

*Die EETT ist eine staatliche griechische Überwachungsbehörde. Sie dirigiert und regelt das Fernmelde- und Postwesen.

Artikel veröffentlicht:
27.08.2006
Autor:
Deutsche Übersetzung diagnose:funk
Quelle:
Kathimerini, 18. Juli 2006

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