Rojales hatte diese Forderung 2005 erhoben und in einer Gemeindeverordnung festgeschrieben. Die Antennen befanden sich nur 150 Meter von einem Kindergarten und einen Kilometer vom Gesundheitszentrum entfernt. In einem direkt benachbarten Haus im Zentrum nahe dem Malecón del Soto waren außerdem mehrere Anwohner an Krebs erkrankt.
„Wir wollten die Vorfälle und unseren Standpunkt darstellen, aber der Telefonanbieter ließ nicht mit sich reden“, erklärt Juan Manuel Torres (Sozialisten, PSOE), ehemaliger Gesundheitsstadtrat von Rojales und Stadtrat in der Opposition. Doch der Telekommunikationskonzern Telefónica, Betreiber der beiden Antennen, reagierte anders als von der damaligen Stadtverwaltung erhofft: Die Gesellschaft zog aufgrund der Gemeindeverordnung kurzerhand vor Gericht.
Der nun ergangene Richterspruch enthält eine Reihe von Klauseln, die zunächst einmal die Juristen beschäftigen werden. Wobei zwei Fragen im Vordergrund zu stehen scheinen: Reicht es aus, wenn die Gemeinde der Telefónica einen neuen Standplatz außerhalb der Wohngebiete anbietet? Oder gibt das Urteil der Gemeinde Rechte in Bezug auf neue Antennen, nicht aber auf die bestehenden Anlagen?
Währenddessen werden in Ciudad Quesada die Beschwerden wegen eines Antennenwalds an der Avenida Costa Azul immer lauter. Bereits im Mai 2006 hatte Josef-Heinrich Weiske, Anwohner der Siedlung und Mitglied der örtlichen Partei Grip, den Gemeinderat darauf hingewiesen, dass am nördlichen Ende der Avenida Costa Azul „ein Wald von Antennen aufgebaut“ worden sei.
„Diese Montage von Antennen auf einem niedrigen Gebäude und einem Wohnhaus mitten in der Siedlung erfolgte offenkundig ohne Genehmigung“, meint Weiske. Trotz wiederholter Proteste der Anlieger ist die Ansammlung von Antennen dort seitdem immer weiter gewachsen. Eine Reaktion aus dem Rathaus freilich blieb bisher aus.