Energiesparlampen "Weg vom Kopf!"

K-Tipp Nr. 7, 11. April 2007
Experte Peter Schlegel sagt, warum Energiesparlampen im Wohnbereich problematisch sind Stromsparer fordern lautstark, Glühbirnen durch Energiesparlampen zu ersetzen. Doch diese erzeugen Elektrosmog.

K-Tipp: Peter Schlegel, Sie sagen, Energiesparlampen hätten im Wohn-, Schlaf- und Arbeitsbereich nichts zu suchen. Warum?

 

Peter Schlegel: Ich muss vorausschicken, dass ich beruflich und privat sehr fürs Energiesparen bin und es auch tue. Aber Energiesparlampen können mit ihrer elektromagnetischen Strahlung gesundheitliche Probleme verursachen. Das ist eine Tatsache.

 

Welche Folgen kann das haben?
Aus meiner Praxis als Messfachmann weiss ich, dass empfindliche Menschen in der Nähe dieser Lampen schnell unter Konzentrationsschwierigkeiten, Augenproblemen, Schwindel und anderem leiden.

Warum ist das so?
Jede dieser Lampen enthält ein Vorschaltgerät. Es wandelt die 50-Hertz-Frequenz der Stromversorgung in etwa 40 000 Hertz um. Und diese ist zusätzlich mit 100 Hertz gepulst. Dadurch wird die Frequenz der Handystrahlung ähnlicher. Jede Lampe ist sozusagen ein kleiner Funksender mit gepulster elektromagnetischer Strahlung.

Was folgern Sie daraus?
Dass man Stromsparlampen auf keinen Fall dort einsetzen soll, wo der Kopf extrem nah bei der Lampe ist, zum Beispiel bei Nachttisch-, Schreibtisch- und Leseleuchten.

Schreibtischleuchte: Bei Lampen in Kopfnähe, sind Stromsparlampen nicht zu empfehlen

Viele Medien schweigen sich darüber aus. Wie erklären Sie sich das?
Zwei Bundesämter sagen aufgrund einer von der Lampenindustrie mitfinanzierten Studie, Energiesparlampen könnten bedenkenlos eingesetzt werden. Zum Beispiel sei die sogenannte TCO-Norm für Bildschirme klar eingehalten. Aber diese Aussage ist falsch. Die Studie beruht auf einer nicht TCO-konformen Messmethode, die wesentlich tiefere Messwerte liefert. Effektiv sind die Richtwerte der TCONorm in Kopfnähe bei weitem überschritten. Ausserdem ignoriert die Studie die gesundheitlich besonders problematische Pulsung der Strahlung einer Energiesparlampe. Dazu kommt, dass der Bund die umfangreichen Praxiserfahrungen mit Elektrosmogwirkungen ganz allgemein nicht zur Kenntnis nimmt.

Wo kann man Energiesparlampen bedenkenlos einsetzen?
In hohen Räumen. Je höher der Raum, desto geringer die gesundheitlichen Probleme. Aber: In Restaurants, Sitzungszimmern und Läden gibt es Deckenbeleuchtungen mit vielen Sparlampen. Dort kann die Strahlung für empfindliche Menschen auch bei hohen Räumen Auswirkungen haben.

In welchem Bereich sind Sparlampen sinnvoll?
Dort, wo sie wirklich viel Strom sparen, weil sie über längere Zeit brennen. Etwa in Korridoren und Kellernmit Dauerbeleuchtung, wo man sich normalerweise nicht lange aufhält. Die Lampen eignen sich auch für Aussenbeleuchtungen.

Wie entsorgt man Energiesparlampen?
Stromsparlampen enthalten schädliche Stoffe, gelten als Sonderabfall und gehören nicht in den Haushaltskehricht. Die Leuchten unbedingt zurückbringen – in den Laden oder zur nächsten offiziellen Sammelstelle.

Artikel veröffentlicht:
11.04.2007
Autor:
Intervie von Susanne Rufer | Konsumentenzeitschrift K-Tipp
Quelle:
K-Tipp Nr. 7 | 11. April 2007 Veröffentlicht auf diagnose:funk mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

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