Junge Eltern sollten sich informieren ...

Keine Wellen der Begeisterung

Babyphones im Test
Vor dem Kauf eines Babyphones sollten sich junge Eltern informieren. Die Fachzeitschrift Ökotest hat sechzehn Modelle getestet.

Zwölf Modelle führen zu einer Strahlenbelastung mehr als 1000 µWatt/m2 Leistungsflussdichte in einem Meter Entfernung vom Sender und wurden deshalb als mangelhaft / ungenügend bzw. ausreichend kategorisiert, nur zwei Modelle bekamen im Gesamturteil sehr gut bzw. gut. Der größte deutsche Umweltverband 'BUND' fordert für solche Funkanwendungen einen Höchstwert von 1 µWatt/m2. Auf der Homepage des Ökotest-Magazins heißt es:

Titelblatt Ökotest 10/2014Quelle: oekotest.de

"Mit dem Babyphone zieht ein hilfreicher Wächter ins Kinderzimmer ein. Leider erzeugen einige Geräte Strahlungsintensitäten, wie man sie im Umfeld von Mobilfunkmasten findet. "Möglicherweise krebserregend." So beurteilte im Jahr 2011 eine Expertengruppe der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) Handystrahlung. (...) Der Rat der WHO damals: Bürger sollten, wann immer es möglich ist, keine Mobiltelefone oder andere funkende elektronische Geräte nutzen.

Die Realität im Jahre 2014 sieht anders aus: Wir nutzen, wann immer es uns möglich ist, Mobiltelefone oder andere funkende elektronische Geräte. (...)

Auch die Strahlung von Babyphonen nach DECT-Standard oder WLAN-Technologie gleicht immer mehr jener der Mobiltelefone. Und oft sind Babyfone nun auch noch Dauerstrahler. Das heißt: Auch wenn es gar kein Babygeschrei zu übertragen gibt, weil Baby friedlich schlummert, belasten die Sender die Umwelt mit Strahlung - im schlimmsten Fall ist die Strahlung gepulst. Studien zeigen, dass diese gepulsten Funkwellen die Hirnströme verändern und das Krebsrisiko erhöhen können. ÖKO-TEST fordert von den Herstellern schon seit Jahren, auf digital-gepulste Funktechnik bei Babyphonen zu verzichten. Und die Kriterien des Blauen Engels verbieten sogar gepulste Funkübertragung bei Babyphonen.

Es gibt aber auch digitale Babyfone, die auf gepulste Funkwellen wie DECT verzichten. Analoge Babyphone wiederum arbeiten zwar mit ungepulster Strahlung. Allerdings gibt es bislang keine ausreichenden Untersuchungen zu der Frage, ob ungepulste Strahlung ungefährlicher ist als gepulste. Es ist vielmehr so, dass sich viele Untersuchungen auf gepulste Funkdienste wie DECT und WLAN konzentriert haben. Und hier gab es Hinweise darauf, dass die von diesen Funkdiensten verwendete Art der Pulsung gesundheitlich bedenklich sein kann. Die WHO-IARC-Einstufung von Handystrahlung unterscheidet denn auch nicht nach gepulster oder ungepulster Strahlung."

 

 

Artikel veröffentlicht:
12.10.2014
Quelle:
ÖKO-TEST Ausgabe 10/2014

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