Digitale Medien als gesundheitliche Mehrfachbelastung
Eine Frage, so Peter Hensinger, beherrsche in den Medien die Diskussion: Krebs oder nicht durch die Handynutzung? Diese Krebsdebatte, so wichtig sie sei, und die von diagnose:funk ständig dokumentiert wird, überlagere aber wichtige Erkenntnisse über akute pathologische Auswirkungen, insbesondere zu Schädigungen von Kindern durch nicht-ionisierende Strahlung auf den Stoffwechsel im Gehirn. Hensinger referierte dann die Studienlage, wie die Funkstrahlung von Smartphones, DECT-Telefonen und WLAN Stoffwechselprozesse des Gehirns verändern kann.
Hensinger wies zunächst auf die Bedeutung der „Leitlinie zur Prävention dysregulierten Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend“ hin, die die Forschung zur Smartphonenutzung auswertet und als Hauptrisiken benennt: Übergewicht, Schlafstörungen, Augenerkrankungen, Entwicklungsstörungen, Bindungsstörungen, Verhaltensstörungen, Internetsucht, Mobbing und sexuelle Belästigung, Glücksspiel, Strahlungsbelastung sowie prä- und postnatale Auswirkungen der Nutzung während der Schwangerschaft. Die digitalen Medien wirkten mehrfach schädigend: (i) durch gewaltorientierte, hasserfüllte und politisch manipulative Inhalte, z.B. über TikTok, (ii) durch psychosoziale Auswirkungen wie Internetsucht oder soziale Isolation, (iii) durch körperliche Schädigungen wie Kurzsichtigkeit und Adipositas und (iv) durch die ständige Exposition gegenüber hochfrequenter, nicht-ionisierender Strahlung. Diese Strahlung greife tief in den Stoffwechsel des Gehirns ein, beeinflusse neuronale Strukturen und beeinträchtige insbesondere bei Kindern und Jugendlichen die Entwicklung des Denk- und Lernvermögens. Die Studienlage dazu sei der Schwerpunkt seines Vortrages.