Behördliche Verharmlosungen gescheitert!

Mobilfunkstrahlung: Die Historie der Krebsdebatte

Brisante Ergebnisse, manipulierte Widerlegungen!
Die Krebsdebatte dauert an. Hirntumor vom Handy? Seit über 20 Jahren gibt es Studien, die davor warnen, und Studien, die Entwarnung geben. Über letztere wird meist breit in den Medien berichtet. Und die Nutzer möchten das gerne glauben, denn Entwarnungen erleichtern. Studien, die eine Krebsgefahr nachweisen, werden von Industrie und Behörden als schlecht gemacht abgewertet. Wem soll man glauben? Die immer bessere Datenlage gibt darauf eine Antwort, aber auch die Analyse der Hintergründe dieser Debatte. Diagnose:funk dokumentiert sie seit 20 Jahren.
Buchcover: Verlag

Krebs oder nicht Krebs? Das war und ist hier die Frage!

 

>>> Unsere neue Artikelserie „Historie der Krebsdebatte“ dokumentiert die ganze Auseinandersetzung seit dem Jahr 2004:

 

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Die Brisanz der Debatte ist klar. Wenn Mobilfunkstrahlung Krebs auslöst, z.B. durch die Verursachung von DNA-Strangbrüchen oder Chromosomenaberrationen, die maligne Prozesse nach sich ziehen können, dann müsste die Politik handeln. Im Jahr 2008 schrieb Prof. Alexander Lerchl, ehem. Vorsitzender der Strahlenschutzkommission (2005-2011, Sektion nicht-ionisierende Strahlung):

  • „Die Ergebnisse von Diem et al. (REFLEX-Studie, Anm. df) waren also in der Tat Besorgnis erregend. Sollten sie sich bestätigen, wäre dies nicht bloß ein Alarmsignal, sondern der Anfang vom Ende des Mobilfunks, da DNA-Schäden die erste Stufe zur Krebsentstehung sind“ (1). 

Und nun gab es aber nach den Ergebnissen der REFLEX-Studie (2004) viele solcher Resultate zu DNA-Strangbrüchen. Parallel dazu erschien die Nailaer-Sendemaststudie (2004), die erstmals in Deutschland ein Krebsrisiko durch Sendemasten nachwies und eine breite Diskussion auslöste. Man kann sich vorstellen, warum eine milliardenschwere Industrie solche Forschungsergebnisse unter allen Umständen verhindern und vertuschen will. Prof. Martin Blank () schrieb in seinem Buch „Overpowered“ die Geschichte der repressiven Reaktionen der Mobilfunk-Industrie bis 2014.

Videostatement 2015 von Prof. Martin Blank zum Krebsrisiko

James C. Lin, privat

Der kausale Nachweis durch biologisch-medizinische Studien

Die Industrie inszeniert seither immer wiederkehrende verwirrende Debatten, um Erkenntnisse zu vernebeln. Im Dezember 2024 berichtete die Presse breitflächig über einen Review für die WHO von Karipidis et al. (2024), an dem auch das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz und die ICNIRP beteiligt sind. Diese Studie stelle nun klar, so die Medien, dass von Mobilfunkstrahlung keine Krebsgefahr ausgehe. Im April 2025 erschien, auch für die WHO, der Review von Mevissen et al., mit einem gegenteiligen Ergebnis: Es gehe tatsächlich eine Krebsgefahr aus! Steht es nun 1:1? Keineswegs, man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen. Karipidis et al. (2024) werten epidemiologische Studien aus, die eine mögliche Korrelation beschreiben, Mevissen et al. werten die entscheidenden biologisch-medizinischen Studien aus, aus denen eine Kausalität abgeleitet werden kann. Der kausale Nachweis gibt letztlich den Ausschlag.

Neben diesem qualitativen Unterschied gibt es aber noch weitere. Die russische Strahlenschutzkommission kritisiert in einer Stellungnahme, dass die Autoren der Karipidis-Studie keine international anerkannten Experten seien. Und die Wissenschaftler der ICBE-EMF kritisieren in einem Letter to the Editor, dass Karipidis et al. als Bewertungsgrundlage längst widerlegte, fehlerhafte Studien, u.a. die UK Million Women Studie und die Dänische Kohortenstudie, nutzten, letztere wurde selbst von der WHO kritisiert. Und sie beanstanden, dass entscheidende Studien aus der Risikobewertung ausgeschlossen wurden. Deshalb fordern die Wissenschaftler, u.a. auch Prof. James Lin, dass die Studie zurückgezogen wird. Die Expertise der Autoren der Mevissen-Studie, u.a. verfasst von Prof. Meike Mevissen (Uni Bern) und Prof. Kurt Straif (Boston College), dem ehemaligen Vorsitzenden der Krebsagentur der WHO, steht außer Zweifel. Und hinzu kommt: Karipidis et al. relativieren sogar ihre Entwarnung, Mevissen et al. ihre Ergebnisse nicht.

Videostatements 2025 von Prof. Ron Melnick und Prof. John William Frank (Univ. Edinburgh) zur Mevissen- und Karipidis-Studie für die WHO 

Prof. Franz Adlkofer

Das Muster der Debatte: Anzweifeln! 

Die Verharmlosungen von Studienergebnissen, die für die Industrie unangenehm sind, haben ein Muster. Das beschreibt David Michaels in seiner Analyse „Doubt is their Product“ (2). Die Krebsdebatte ist davon geprägt: Zweifel säen und die Öffentlichkeit mit verwirrenden Debatten an der Nase herumführen. Es begann im Jahr 1996. Der US-Forscher Henry Lai entdeckte, dass nicht-ionisierende Strahlung DNA-Strangbrüche erzeugt, eine Vorstufe von Krebs. Prof. Martin Blank berichtet in seinem Buch „Overpowered“, mit welchen drastischen Methoden die Industrie versuchte, Lai zu diskreditieren und weitere Forschung zu verhindern. In Deutschland kamen die führenden Forscher des REFLEX-Projektes (2004), Prof. Hugo Rüdiger und Prof. Franz Adlkofer, zu demselben Ergebnis wie Lai. Eine Rufmordkampagne begann, die Studienergebnisse seien gefälscht. Ingo Leipner schildert diese Kampagne in einem Kapitel seines Buches „Moderne Rattenfänger“. Nach langen Prozessen, die Prof. Franz Adlkofer führte, urteilte das Hanseatische Oberlandesgericht Bremen im Jahr 2020, dass diese Vorwürfe haltlos sind (>>> Dokumentation der Auseinandersetzung).

Cover: EUA

2011: Möglicherweise krebserregend - 2029: krebserregend!?

2011 gruppierte die IARC, die Krebsagentur der WHO, die nichtionisierende Strahlung in die Gruppe 2B „möglicherweise krebserregend“ ein. Grundlage waren die Ergebnisse der Interphone-Studie  für Vielnutzer (mehr als 1.640 Stunden/kumuliert) und die Studien des schwedischen Onkologen und Epidemiologen Lennart Hardell, der für Vielnutzer ein bis zu 5-fach erhöhtes Tumorrisiko nachwies. Bis zum Jahr 2029 plant die WHO eine Neueingruppierung auf Grund des Forschungsfortschrittes. 

Die EUA (Europäische Umweltagentur) publizierte im Band II von „Späte Lehren aus frühen Warnungen“ bereits 2016 ein Kapitel über nachgewiesene Krebsrisiken. Nach 2016 wurden dann die Ergebnisse von biologischen Studien, zunächst der US-amerikanischen NTP-Studie,  publiziert: Mobilfunkstrahlung kann zu Tumoren führen. Falcioni et al.  am Ramazzini-Institut (Italien) bestätigten dann mit ihrer Forschung die Ergebnisse der NTP-Studie. Im Technikfolgenbericht Mobilfunk des Deutschen Bundestages (2023) werden diese beiden Studien als die bisher am besten durchgeführten nach dem Goldstandard gewürdigt:

  • „Sodann zeigte sich in zwei aktuellen Studien, die mit einer sehr großen Anzahl an Versuchstieren (Ratten und Mäuse) sowie mit hohem wissenschaftlichem Standard durchgeführt wurden, dass Exposition mit HF-EMF Signalen, wie sie von Mobiltelefonen genutzt werden (GSM und UMTS), zu größeren Inzidenzen bestimmter Tumoren bzw. deren Vorstufen führten. Insgesamt gesehen gehören diese Befunde zu den wichtigsten der letzten Jahre. Da es sich um replizierte Hinweise auf Effekte handelt, sollte ihnen intensiv mit weiterer hochqualitativer Forschung nachgegangen werden. Immerhin stellen sie einen nicht unwesentlichen Aspekt in der Risikobeurteilung für den Menschen dar.“ (S. 117)

Die Beratungsgruppe der Schweizer Regierung BERENIS fordert in einem Sondernewsletter (Nov. 2018) auf Grund dieser Ergebnisse Konsequenzen für eine Vorsorgepolitik. Das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) kritisierte, wie zu erwarten, beide Studien als schlecht gemacht nach seiner Devise: "Alle Wissenschaftler, die positive Effekte nachweisen, verstehen ihr Handwerk nicht!" Ron Melnick vom NTP-Team wies in einem Fachartikel und einem Video-Statement diese Rosinenpickerei und Taktik des Anzweifelns zurück.

Die Studienlage zu Krebs macht das Risiko justiziabel und wird so zu einem realen Schadensersatzproblem für die Industrie. Im Technikfolgenbericht des Bundestages (TAB) heißt es:

  • „Auch gerichtlich hat die Evidenzlage Folgewirkungen: 2020 bestätigte die Berufungsinstanz in Turin die Entscheidung eines Gerichts, welches einen Zusammenhang zwischen dem Akustikusneurinom des Klägers und seiner beruflichen frequenten Nutzung eines Mobiltelefons 2017 erkannte“ (S. 148).

Die Gerichte in Italien ließen die Kronzeugen für die Unbedenklichkeit, die Gutachter der
ICNIRP, als industriebefangen nicht zu (Doku Urteile Italien 2023, 2020, 2017, 2012).

Die Studien der österreichischen AUVA-Versicherung bekräftigten ebenfalls das Krebsrisiko durch Nachweise, dass die Strahlung zu oxidativem Stress und DNA-Strangbrüchen (ATHEM 1 & 2 Studien) und zu Chromosomenaberrationen (ATHEM-3-Studie) führen kann. Eine Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz wies eine krebspromovierende Wirkung nach (Lerchl et al. 2015). Neben diesen Großstudien gibt es eine große Zahl an Einzelstudien und Reviews, die Auswirkungen auf die DNA und ein Krebspotential nachweisen (u.a. dokumentiert in der diagnose:funk Datenbank EMF:Data, abrufbar über die Filterfunktion). Die an diesen Studien beteiligten Wissenschaftler weisen in der Regel Zweifel von Industrie und Behörden an der Relevanz dieser Studien für die menschliche Gesundheit vehement zurück.

Ein kurzer Lichtblick: Im Jahr 2005 veröffentlichte das Bundesamt für Strahlenschutz die "Leitlinien Strahlenschutz", die Risiken benannten, auch die Krebsgefahr, und gesetzliche Schutzregelungen einforderten. Auf Druck der Industrie wurden sie ersatzlos zurückgezogen (>>> Dokumentation des Vorgangs). Seit diesem Kniefall, seit nunmehr 20 Jahren, übt sich das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz in der Entwarnung brisanter Studienergebnisse, eine Umbenennung in Bundesamt für Sorglosigkeit würde seine politische Funktion und Entbehrlichkeit adäquat beschreiben. Für diesen Flankenschutz zur Beruhigung der Bevölkerung bedankte sich 2024 auf dem 31. Runden Tisch EMF des Bundesamtes für Strahlenschutz stellvertretend für die IT-Branche Kristofer Steinijans (Telekom): „Die Begleitung durch die Initiative „Deutschland spricht über 5G“ (Dsü5G) wurde als sehr hilfreich empfunden, insbesondere die Moderation bei kleinen Kommunen.“ Besser kann man die dienstbeflissene Funktion des Amtes nicht bestätigen.

Dr. Fiora Belpoggi verteidigt die Ergebnisse der Ramazzini-Studie und weist die Anzweiflungen zurück

dpa Meldung

Pressekampagnen zur Entsorgung des Risikos  

Mit großen Pressekampagnen versuchten die Industrie und das Bundesamt für Strahlenschutz in den letzten Jahren, die Ergebnisse zum Krebspotential zu widerlegen. Im ersten Halbjahr 2022 ging eine regelrechte Beruhigungswelle durch die Medien, organisiert vom BfS, u.a. mit Hilfe der Agentur Scholz & Friends. Scholz & Friends und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) arbeiten im Bereich Corporate Publishing eng zusammen. Sie erreichten, dass die deutschen Medien die dpa-Meldung "Kein Hirntumorrisiko!" fast lückenlos übernahmen. Das beweise die bisher weltweit größte Studie zu Hirntumoren und Kinder, die MOBI-Kids-Studie. Auch für Erwachsene liege der Beweis vor mit der UK Million Women Studie und der COSMOS-Studie vor. Mitautoren der MOBI-Kids-Studie, die Professoren Hutter und Kundi von der medizinischen Universität Wien, wiesen die Fehlinterpretation zurück und legten dar, dass die Studie eine krebspromovierende Wirkung nachweist. Der Autor der UK Million Women Studie, Prof. Joachim Schüz, bestätigte, dass sie Vielnutzer nicht einschließe und damit keine Aussagen über wirkliche Risiken treffen könne. Ebenso wird die Methodik der COSMOS-Studie in einem Letter to the Editor der ICBE-EMF kritisiert. Sogar das Bundesamt für Strahlenschutz nahm an ihr wegen methodischer Bedenken nicht teil (>>> Analyse der Verharmlosungskampagnen).

  • Unser Brennpunkt „Die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit zu Risiken der Mobilfunkstrahlung. Über Kampagnen eines Kartells von Industrie, Bundesamt für Strahlenschutz und ICNIRP“ stellt diese Auseinandersetzungen akribisch dar (s.u.).
Faksimile Mevissen et al. (2025)

Der Review von Mevissen et al. (2025) fasst nun die Studienlage zu biologisch-medizinischen Auswirkungen in einer systematischen Review zusammen. Die Zusammenschau nach den Bradford-Hill-Kriterien aus epidemiologischen, in-vivo und in-vitro Studien ergibt nun ein klares Bild:

  • Sowohl das krebsauslösende wie auch krebspromovierende Risiko durch HF-EMF sind nachgewiesen. Die Taktiken des Anzweifelns und Entwarnens sind gescheitert.

 

In unserem ÜBERBLICK für den Durchblick Nr. 2 „Ist Mobilfunk krebserregend?“ haben wir die Gesamtstudienlage dokumentiert.

Viele Wissenschaftler fordern auf Grund der Studienlage die Neueingruppierung in „krebserregend“. Darüber will die WHO bis 2029 entscheiden. Dies mit Entwarnungsstudien wie der von Karipidis zu verhindern, ist ein Ziel der Industrie. Big Tabacco lässt grüßen.

(1) Alexander Lerchl (2008): Fälscher im Labor und ihre Helfer, BoD, S. 43

(2) David Michaels: Wenn wissenschaftliche Erkenntnisse mächtige Interessen bedrohen. Über die Taktiken der Industrie: Zweifeln säen, um Schutzvorschriften zu verhindern. https://www.diagnose-funk.org/1882

Vertiefende Informationen auf unserer Homepage

  • Dichtung und Wahrheit: Ist Mobilfunkstrahlung schädlich? Über Falschinterpretationen und Fälschungen: MOBI-Kids-Studie, UK Million Women-Studie, Röösli-Artikel, STOA-Studie: www.diagnose-funk.org/1856 
  • Unsere neue Artikelserie „Die Krebsdebatte“ dokumentiert die ganze Auseinandersetzung: www.diagnose-funk.org/krebsdebatte

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Grafik: diagnose:funk

Stand bei Mobilfunk-Studien: 7 zu 1 fürs Krebsrisiko ☹

Pressemitteilung von diagnose:funk, 9.12.2024

Systematische Übersichtsarbeiten sagen: Vielnutzer haben erhöhtes Krebspotenzial / Nur industrienahe Wissenschaftler sehen das nicht so

 

 

Stuttgart, 9.12.2024: Mit der Veröffentlichung einer neuen peer-reviewten systematischen Übersichtsarbeit (Review und Meta-Analyse) zu Mobilfunk und Krebs beim Menschen gibt es nun 7 international anerkannte Studien, die das Krebsrisiko als statistisch nachgewiesen aufzeigen. Die neue Studie der koreanischen Forschergruppe Moon et al. wurde an der Seoul National University und am Inha University Hospital erstellt. Sie fand heraus, dass die Kopfseite, an die das Mobiltelefon gehalten wird, statistisch signifikant mit der Kopfseite übereinstimmt, auf der Hirntumore entstehen (40 %ige Erhöhung des allgemeinen Hirntumorrisikos). Langzeitnutzung von Mobilfunk von mehr als 10 Jahren führt laut der Studie zu einer statistisch signifikanten Risikosteigerung für Hirntumore von 27 %. Diese Ergebnisse beruhen auf der Auswertung epidemiologischer Studien ....> weiterlesen

BuchcoverQuelle: redline-verlag.de

Ingo Leipner / Joachim Stall (2021): REFLEX-Studie - Chronik eines Rufmords

Kapitel 4 aus dem Buch „Moderne Rattenfänger“, Redline Verlag

»Chronik eines Rufmords«: "Es dauerte 13 Jahre, bis ein Gericht in Bremen endgültig »Stopp« sagte. Prof. Alexander Lerchl darf keine Fälschungsvorwürfe mehr erheben, die er lange Zeit gegen eine mobilfunkkritische Untersuchung in Stellung gebracht hat (REFLEX-Studie). Eines der Opfer war eine Laborantin, die weltweit als Fälscherin verleumdet wurde. Lerchl, ein falscher Prophet? Ja, weil er eisern an seinem Kurs festgehalten hat, obwohl Kommissionen und Gerichte keine Beweise für Fälschungen fanden." (Zitat aus dem Buch)

>>> Download des Kapitels mit freundlicher Genehmigung der Autoren

Mobilfunk-Forschung: Chronik eines Rufmords – Interview mit Prof. Dr. Franz Adlkofer

Interview mit Prof. Dr. Franz Adlkofer, dem Koordinator der REFLEX-Studie zu Mobilfunkstrahlung und Krebsentstehung. Das Interview entstand im März 2021 bei der Recherche für das Buch „Moderne Rattenfänger“ von Joachim Stall und Ingo Leipner. Das Kapitel 4 des Buches „Chronik eines Rufmords“ basiert u.a. auf diesem Interview. Prof. Adlkofer verstarb im Juni 2022 im Alter von 86 Jahren. Nachruf auf Prof. Adlkofer: https://www.diagnose-funk.org/1848

Publikation zum Thema

diagnose:funk
Stand: 04.12.2024Format: A4Seitenanzahl: 14 Veröffentlicht am: 14.06.2024 Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Überblick Nr. 2: Ist Mobilfunk krebserregend?


Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
In Überblick Nr. 2 dokumentiert diagnose:funk die Studienlage zum Risiko einer Krebser-krankung durch Mobilfunkstrahlung. Dazu gibt es seit ca. 25 Jahren eine heftige Debatte zwischen Wissenschaft, Behörden, Mobilfunkbetreibern und Bürgerinitiativen. In den Jahren 2016 bis 2020 wurden groß angelegte, qualitativ hochwertige Studien durchgeführt, die bestätigen, dass die 2011 von der WHO beschlossene Eingruppierung der nicht-ionisierenden Strahlung in ‚möglicherweise krebserregend (2B)‘ nicht nur gerechtfertigt war, sondern diese neuen Erkenntnisse eine Eingruppierung in ‚wahrscheinlich krebserregend (2A)‘ oder gar ‚krebserregend (1)‘ erfordern. Auch die Debatte um die Krebsstatistik wird analysiert.
diagnose:funk
Format: A4Seitenanzahl: 16 Veröffentlicht am: 12.01.2023 Bestellnr.: 250Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Die Auseinandersetzung um die Deutungshoheit zu Risiken der Mobilfunkstrahlung

Über Kampagnen eines Kartells von Industrie, Bundesamt für Strahlenschutz und ICNIRP
Autor:
diagnose:funk
Inhalt:
Ob Mobilfunkstrahlung gesundheitsschädlich ist oder nicht, darüber wird nicht nur eine Wissenschaftsdebatte über Ergebnisse der Forschung geführt. Bei dieser Debatte geht es auch und vor allem um Produktvermarktung, in diesem Fall um das Milliardengeschäft einer Schlüsselindustrie. Dieser brennpunkt dokumentiert die Auseinandersetzung. Im Jahr 2022 gab es vier Entwarnungskampagnen, basierend auf vier Studien mit der Botschaft: Mobilfunkstrahlung ist unbedenklich für die Gesundheit, ein Krebsrisiko besteht nicht. Das beweise die MOBI-Kids-Studie, die bisher weltweit größte Studie zu Hirntumoren und Kinder. Mit der UK-Million Women Studie liege auch der Beweis für Erwachsene vor. In einem von ICNIRP-Mitglied Prof. M. Röösli verfassten Artikel zu 5G in der Zeitschrift Aktuelle Kardiologie bekamen gezielt Mediziner diese Botschaft übermittelt. Abgeordneten des deutschen Bundestages wird vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und dem Umweltministerium mitgeteilt, die STOA-Studie, die Schädigungen zu Krebs und Fertilität auswertet, sei unwissenschaftlich. Diagnose:funk nahm zu allen diesen Meldungen Stellung.
April 2020Format: 10 Seiten / A4Veröffentlicht am: 03.04.2020 Bestellnr.: 240Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Der Kausalitäts-Betrug

Was die Mobilfunkdiskussion mit Alkohol, einem Affen und Kater zu tun hat- eine Auseinandersetzung mit Positionen des Bundesamtes für Strahlenschutz.
Autor:
Jörn Gutbier/Peter Hensinger
Inhalt:
Warum vertritt das Bundesamt für Strahlenschutz trotz der Studienlage, dass es keine Beweise für die Gesundheitsschädlichkeit der Mobilfunkstrahlung gibt? Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Kernargument des Bundesamtes für Strahlenschutz, der Kausalität als Kriterium für eine Schutzpolitik. Ausnahmslos alle vorliegenden Studien, so begründet es das Bundesamt für Strahlenschutz, hätten bisher keinen kausalen Zusammenhang zwischen Strahlungseinwirkung und Zellschädigungen nachweisen können. Deshalb brauche es auch keine Schutzpolitik. Korrelationen oder Indizien reichten dafür nicht aus. Warum diese Kausalitätstheorie, die wissenschaftlich logisch erscheint, unwissenschaftlich ist, dem Vorsorgeprinzip widerspricht und in der Konsequenz Geschäftsmodelle der Industrie rechtfertigt, damit setzt sich der Brennpunkt auseinander.
Format: A4, 8 SeitenVeröffentlicht am: 17.01.2020 Bestellnr.: 238Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Professor James C. Lin: Die NTP-Studie weist das Krebspotential der Mobilfunkstrahlung nach.

diagnose:funk Brennpunkt
Autor:
Prof. James C. Lin / diagnose:funk
Inhalt:
Prof. James C. Lin (University of Illinois) nimmt in dem Artikel "Die Bedeutung von Primärtumoren in der NTP-Studie zur Langzeitexposition von Ratten gegenüber Mobilfunkstrahlung" (2019) zu den Ergebnissen der NTP-Studie (USA) und der Ramazzini-Studie (Italien) Stellung. Beide Studien untersuchten, ob Mobilfunkstrahlung Krebs auslösen kann. Prof. James C. Lin war lange führendes Mitglied der ICNIRP und ist ein weltweit angesehener Experte. Er gehörte dem Peer-Review-Panel der NTP-Studie an. Die NTP- und die Ramazzini-Studie haben eine Krebs auslösende Wirkung der nicht-ionisierenden Strahlung des Mobilfunks nachgewiesen. Lin weist mit diesem Artikel ausdrücklich die Versuche zurück, die Bedeutung dieser Studienergebnisse herunterzuspielen.
Format: A4Seitenanzahl: 24 Veröffentlicht am: 15.05.2017 Bestellnr.: 234Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Handystrahlung und Gehirntumore

Stand der Forschung
Autor:
diagnose:funk / Übersetzung der Studie von Michael Carlberg und Lennart Hardell
Inhalt:
"Hochfrequente Strahlung sollte als ein Karzinogen eingestuft werden, das beim Menschen Gliome hervorrufen kann. (...) Die derzeit gültigen Richtlinien zur Exposition gegenüber hochfrequenter Strahlung müssen überarbeitet werden" (Carlberg / Hardell). Übersetzung des Reviews zum Stand der Forschung über Krebsrisiken der nicht-ionisierenden Strahlung des Mobilfunks, verfasst von den schwedischen Wissenschaftlern Michael Carlberg und Prof. Lennart Hardell: "Evaluation of Mobile Phone and Cordless Phone Use and Glioma Risk Using the Bradford Hill Viewpoints from 1965 on Association or Causation".
diagnose:funk
Format: A4Seitenanzahl: 24 Veröffentlicht am: 14.09.2018 Bestellnr.: 236Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Die Ergebnisse der NTP-Studie und die Gesamtstudienlage

Mobilfunkstrahlung und Krebs
Autor:
L. Hardell, M. Carlberg und L. Hedendahl
Inhalt:
Im Frühjahr 2018 wurden die Gesamtergebnisse der NTP-Studie veröf-fentlicht. Sie weist nach, dass die nicht-ionisie-rende Strahlung des Mobilfunks Krebs erzeugen kann. Die Studie wurde im National Toxicology Program des National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) der Regierung der USA durchgeführt, mit einem Etat von 25 Millionen Dollar. Ihr wird uneingeschränkt bescheinigt, dass sie höchste wissenschaftliche Standards erfüllt. Die Arbeitsgruppe des Onkologen Prof. Lennart Hardell (Schweden) hat eine umfassende Interpretation der NTP-Studie vorgelegt, in der die Ergebnisse in Zusammenhang mit epidemiologischen und medizinischen-biologischen Studien gestellt werden (Hardell et al. 2018). diagnose:Funk legt mit diesem Brennpunkt eine Übersetzung dieser Arbeit vor.
Artikel veröffentlicht:
29.05.2025
Autor:
diagnose:funk
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