Neue Studie: Smartphonesucht bei Jugendlichen entwickelt sich zur Epidemie

Die Dealer sind die IT-Konzerne! PETITION jetzt unterschreiben!
Die problematische Computerspiel- und Internetnutzung ist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen seit 2015 gestiegen. Dies zeigen die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudie 2019 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Der Studie zufolge gelten junge Menschen in Deutschland zunehmend als medien- oder internetsüchtig.
Drogenaffinität von Jugendlichen in der BRD 2019Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

Aktuell weisen über 30 Prozent der 12- bis 17-Jährigen ein problematisches Verhalten bei ihrer Mediennutzung auf, heißt es in einer Erhebung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Das bedeute zum Beispiel, dass sie nicht vom Handy oder Computer lassen könnten oder sich ihre Gedanken immer wieder darum drehten, heißt es weiter. Vor fünf Jahren traf dies nach Angaben der Bundeszentrale nur auf jeden fünften Jugendlichen zu. Auch bei jungen Erwachsenen ab 18 Jahren werde das Problem größer, heißt es weiter. Befragt wurden 7.000 Personen im Alter zwischen zwölf und 25 Jahren. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Ludwig, sagte dem Südwestrundfunk, Medien- und Internetabhängigkeit sei die Droge der Zukunft. Die CSU-Politikerin kündigte eine entsprechende Aufklärungskampagne an.

Die BZgA-Studie „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019 – Teilband Computerspiele und Internet“ steht zum Download unter: www.bzga.de/forschung/studien/abgeschlossene-studien/studien-ab-1997/suchtpraevention/

>>> Zusammenfassung der BZgA-Studiendaten zur Computerspiel- und Internetnutzung https://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/2020-12-15-neue-bzga-studiendaten-zur-computerspiel-und-internetnutzung

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BuchcoverQuelle: Redline Verlag

Glücksspiel in der Hosentasche: Das Sucht-Kapitel aus dem Buch „Die Katastrophe der digitalen Bildung“ von Ingo Leipner

Über Mediensucht wurde schon viel geschrieben, aber selten aus der Perspektive der Täter. Denn inzwischen ist klar: Die großen Tech-Konzerne haben bewusst diverse Mechanismen programmiert, um die Abhängigkeit von Hard- und Software systematisch zu fördern. Auf Kosten aller Konsumenten, die Opfer dieser Mechanismen werden. Aber besonders auf Kosten der Kinder, die sich am wenigsten gegen diese Manipulation wehren können. >>> Mit frdl. Genehmigung des Autors geht´s hier zu den Hintergründen

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Dr. Michaela Glöckler: Für ein Recht, Kinder vor zu früher Bildschirmzeit in Bildungseinrichtungen zu schützen - PETITION jetzt unterschreiben!

Link zur Petition: https://eliant.eu/aktuelles/petition-... Dr. Michaela Glöckler stellt die Petition zur Verteidigung der Bildungsfreiheit und des Rechts, Kinder vor dem Bildschirm zu schützen, vor. Das Ziel ist es, bis zum Ende des Monats 100.000 zu erreichen!

diagnose:funk produziert einen Film zu den Forschungsergebnissen über Gehirnentwicklung und digitale Medien bei Kindern und Jugendlichen

Vor dieser Sucht-Epidemie warnt seit Jahren Prof. Manfred Spitzer. Prof. Gertraud Teuchert-Noodt hat dazu an der Uni Bielefeldt geforscht. Sie sind Mitbegründer des Bündnisses für humane Bildung. In vielen Artikeln und Gutachten weisen die Referenten des Bündnisses seit Jahren nach, dass digitale Medien auf Sucht programmiert sind und dringend Konzepte für die Erziehung zur Medienmündigkeit entwickelt werden müssen. Die Politik nahm bisher diese Warnungen nicht ernst. Die Digitalisierung der Schulen nach den Vorgaben der IT-Industrie, die im Digitalpakt der Bundesregierung den Ton angibt, wird diese Sucht-Entwicklung beschleunigen. Die immer höheren, körpernahen Nutzungszeiten von Smartphones, Tablets und Wifi-Spielen führen aber auch zu einer ständig wachsenden Strahlenbelastung. In Wechselwirkung mit WLAN an Schulen wird die Digitalisierung das Lernvermögen und die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen negativ beeinflussen. Die BZgA-Studie wurde noch vor der Corona-Krise durchgeführt. Die Corona-Krise beschleunigte die Suchtentwicklung noch einmal, das brachte die DAK-Studie "Gaming, Social-Media & Corona" (2020) ans Licht. Weil diese Entwicklung so gravierend für die Jugend ist, produziert diagnose:funk derzeit einen Film über die Forschungsergebnisse zu Sucht und digitalen Medien. Er wird im Frühjahr 2021 erscheinen.

Stimmen und Fakten auf der Homepage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu den Studienergebnissen

Daniela Ludwig, Drogenbeauftragte der Bundesregierung:

„Medien-und Internetabhängigkeit ist quasi die Droge der Zukunft. Immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nutzen die digitalen Medien mehr als ihnen guttut. Auch wenn die Digitalisierung insgesamt ein wertvolles Gut ist – während Corona mehr denn je – müssen junge Menschen wissen, wann sie auch mal ‚offline‘ sein sollten. Dabei hilft meine Kampagne ‚Familie.Freunde.Follower.‘ mit wertvollen und einfachen Tipps für die ganze Familie.“

Prof. Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA:

„Nicht jeder Hinweis auf eine exzessive Mediennutzung sollte pathologisiert werden. Gleichwohl dürfen die Suchtrisiken von digitalen Spielen sowie eine mögliche Verknüpfung mit Glücksspielen nicht verharmlost werden. Die Studiendaten bestätigen, wie wichtig es ist, Jugendlichen die Risiken der exzessiven Nutzung von Internet, Smartphones und Computerspielen aufzuzeigen. Darüber hinaus gilt es, Eltern und andere erwachsene Bezugspersonen für ihre Vorbildrolle für Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren. “

Die Studiendaten bestätigen, dass für Jugendliche und junge Erwachsene bei der Internetnutzung nach wie vor Kommunikation und Unterhaltung im Vordergrund stehen. 12- bis 17-Jährige nutzen Computerspiele und das Internet durchschnittlich 22,8 Stunden pro Woche und 18- bis 25-Jährige durchschnittlich 23,6 Stunden pro Woche privat – also nicht für Schule, Studium oder Arbeit.

Im Zeitraum von 2015 bis 2019 ist der Anteil der 12- bis 17-Jährigen und 18- bis 25-Jährigen mit einer problematischen Internetnutzung nochmals gestiegen. Er hat sich bei den Jugendlichen von 21,7 Prozent im Jahr 2015 auf 30,4 Prozent im Jahr 2019 und bei den jungen Erwachsenen von 15,2 Prozent in 2015 auf 23,0 Prozent in 2019 erhöht.

Internetbezogene Störungen treten im Jahr 2019 bei 7,6 Prozent der 12- bis 17-Jährigen auf. Im Jahr 2015 lag dieser Wert bei 5,7 Prozent. Sie treten aktuell bei 4,1 Prozent der 18- bis 25-Jährigen auf und lagen im Jahr 2015 bei dieser Altersgruppe bei 2,6 Prozent.

Unter den 12- bis 17-jährigen weiblichen Jugendlichen und den 18- bis 25-jährigen jungen Frauen ist die internetbezogene Störung beziehungsweise die problematische Nutzung im Jahr 2019 etwas weiter verbreitet als unter männlichen Jugendlichen und jungen Männern entsprechenden Alters.

Die Situation während der Coronavirus-Pandemie im Jahr 2020 war nicht Teil des Erhebungszeitraums dieser Studie und ist darin nicht abgebildet. Die Repräsentativbefragung wurde zwischen April und Juni 2019 unter 7.000 jungen Menschen im Alter von 12 bis 25 Jahren erhoben.

Publikation zum Thema

Format: DIN B5Seitenanzahl: 156 Veröffentlicht am: 30.10.2018 Bestellnr.: 111Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:media

Gesund aufwachsen in der digitalen Medienwelt

Orientierungshilfe für Eltern und alle, die Kinder und Jugendliche begleiten.
Autor:
Autorenteam diagnose:media
Inhalt:
Viele Beobachtungen und Studien von Experten zeigen, dass der zu frühe Kontakt von Kindern und Jugendlichen mit den neuen Medien mit erheblichen Risiken für ihre Entwicklung und ihre Gesundheit verbunden ist. Wir wissen heute: Erst wenn das Kind seine biologisch notwendigen Entwicklungsschritte in den verschiedenen Lebensabschnitten gut bewältigt hat, kann es die Fähigkeit zu einem kompetenten und selbstbestimmten Medienumgang entwickeln. Das Buch nimmt die übergeordnete Fragestellung auf, was Kinder bzw. Jugendliche für ihre gesunde Entwicklung in verschiedenen Entwicklungsphasen brauchen. Der pädagogische Standpunkt der Autoren versucht eine Balance aufzuzeigen zwischen den Wünschen der Kinder und Jugendlichen und den Einschränkungen, die als Vorsorgemaßnahmen zur Abwendung von Gefahren erforderlich sind.
Format: DIN langSeitenanzahl: 32 Veröffentlicht am: 10.10.2018 Bestellnr.: 371Sprache: Deutsch

Medienkonsum und Mobilfunkstrahlung

Empfehlungen für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes
Autor:
Kompetenzinitiative e.V., diagnose:funk, Stiftung für Kinder
Inhalt:
Dieser neue Flyer für Eltern, Familien und die pädagogische Praxis informiert in kompakter Form über Risiken heutigen Medienkonsums: Altersspezifisch von der Schwangerschaft bis ins Jugendalter, thematisch von den Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung bis zu suchtähnlichen Erscheinungsweisen. Er gibt praktische Tipps für eine altersgerechte, ausgewogene und gesunde Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen. Besonders geeignet für Eltern, Familien, KiTas, Schulen, Bildungseinrichtungen, pädagogische, ärztliche, soziale und verwandte Tätigkeitsbereiche. In Zusammenarbeit mit: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) – AK Immissionsschutz / Elektromagnetische Felder, Europäische Akademie für Umweltmedizin e.V. (EUROPAEM), Pandora | Stiftung für unabhängige Forschung, Institut für Baubiologie + Nachhaltigkeit (IBN).
Januar 2020Format: DIN A4Seitenanzahl: 100 Veröffentlicht am: 16.03.2020 Bestellnr.: 787, Preis: 9,50 Euro ISBN-10: ISBN 978-3-9820585-1-1Sprache: DeutschHerausgeber: diagnose:funk

Smart City, Digitale Bildung, Elektromagnetische Felder

Informationen zu den Folgen der digitalen Transformation unserer Gesellschaft
Autor:
Dr. Wolfgang Baur, Prof. Karl Hecht, Peter Hensinger M.A., Prof. Wilfried Kühling, Prof. Gertraud Teuchert-Noodt, Dipl. Biol. Isabel Wilke, Dr. Ulrich Warnke
Inhalt:
Sammelband der 100 Argumente - ein Handbuch für Eltern, Erzieher und Pädagogen und die Arbeit von Bürgerinitiativen. Die digitale Transformation der Gesellschaft prägt seit ca. 15 Jahren unsere Epoche.Wir sind Zeitzeugen dieses schnellen Wandels und können ihn noch beeinflussen. Die digitale Transformation hat Folgen für die Demokratie, die Umwelt und die Entwicklung des Individuums, seine Gesundheit und Psyche! Dieser Sammelband enthält 15 Artikel, die v.a. in der Zeitschrift umwelt-medizin-gesellschaft erschienen sind. Jeder Artikel informiert kompakt, kurzweilig und wissenschaftlich fundiert über ein Fachgebiet: • Smart City-die Auswirkungen des digitalen Umbaus der Städte • Forschungsergebnisse über digitale Medien und die Gehirnentwicklung bei Kindern • Interviews zur geplanten digitalen Bildung und ihren Risiken • WLAN an Schulen-was man über die Auswirkungen auf das Gedächtnis und Lernen weiß • Der Forschungsstand zu den Risiken der elektromagnetischen Felder des Mobilfunks und 5G • Die Bedeutung der elektromagnetischen Felder für die Evolution • Wissenschaftsdebatte: mit welchen Theorien wird heute versucht, Erkenntnisse über Risiken wegzudiskutieren • Die Ideologie der Digitalisierung. Umfangreiche Quellenangaben zu jedem Artikel geben dem Leser die Möglichkeit, selbst weiter zu recherchieren.
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