Franz Adlkofer
Vorbemerkung zu Martin L. Pall: 5G als ernste globale Herausforderung
Der von Martin L. Pall beschriebene Wirkmechanismus elektromagnetischer Felder weist auf ein gesundheitliches Risiko bei Menschen hin, das weit über das hinausgeht, was bisher für möglich gehalten wird.
Der Autor der vorliegenden Schrift, Dr. Martin Pall, emeritierter Professor für Biochemie und Grundlagenforschung in der Medizin an der Washington State University, USA, hat als Wissenschaftler maßgeblich zur Aufklärung der Pathogenese einer Reihe von bisher unverstandenen Krankheiten beigetragen. Was die biologischen Wirkungen elektromagnetischer Felder (EMF) angeht, hat er festgestellt, dass wohl alle beim Menschen bisher beobachteten gesundheitlichen Schäden auf einen gemeinsamen Mechanismus, nämlich die Aktivierung der spannungsabhängigen Kalziumkanäle, zurückzuführen sind. Die Behauptung von Politik und Industrie, dass es keinen Wirkmechanismus gäbe, mit dem die Entstehung der bisher festgestellten Erkrankungen, die von der Elektrosensibilität über Reproduktionsstörungen bis hin zum Krebs reichen, erklärt werden könne, geht damit ins Leere, die Schlussfolgerung daraus, dass ohne einen Wirkmechanismus ein kausaler Zusammenhang nicht bewiesen werden könne, ebenfalls.
Der beschriebene Wirkmechanismus ist weiterer Beleg dafür, dass es sich bei den für EMF geltenden Grenzwerten, die nur vor Überhitzung des Körpers oder seiner Teile schützen, um ein Phantasiegebilde handelt. Die bisher nachgewiesenen Gesundheitsstörungen kommen weit unterhalb der Grenzwerte zustande. So nutzlos die Grenzwerte demnach für die Menschen sind, so wichtig sind sie für die Mobilfunkindustrie. Wegen ihrer Höhe setzen sie der technologischen Entwicklung keinerlei Grenzen und darüber hinaus gewähren sie Schutz vor Haftungsansprüchen Strahlengeschädigter. Dass der unterstellte Schutz vor gesundheitlichen Störungen durch die Grenzwerte nur vorgetäuscht wird, haben bis jetzt nur wenige Gerichte erkannt, keines davon in Deutschland.
Ein genialeres System zur Durchsetzung und Absicherung eigener Interessen ist kaum vorstellbar.
Was die zu befürchtenden Folgen der kurz vor der Einführung stehenden 5G-Technologie angeht, mit der die Voraussetzungen für die Digitalisierung der Welt geschaffen werden sollen, sind Martin Palls Ausführungen hochgradig alarmierend. Seine Befürchtungen beruhen vor allem darauf, dass mit 5G wegen der Vervielfachung der Basisstationen die Feldstärke der Hintergrundstrahlung in der Umwelt deutlich ansteigen wird. Dies könnte dazu führen, dass bei den Betroffenen z. B. der Mechanismus der spannungsabhängigen Kalziumkanäle die intrazelluläre Kalziumaufnahme weiter verstärkte. Mit verheerenden Auswirkungen auf Leben und Gesundheit der Zwangsbestrahlten, insbesondere der Elektrosensiblen unter ihnen, aber auch auf die belebte Umwelt insgesamt wäre zu rechnen.
Erste Hinweise, dass solche Befürchtungen nicht aus der Luft gegriffen sind, gibt es bereits. In einer vor kurzem publizierten Studie wurde gezeigt, dass die 5G-Strahlung schon nach kurzer Expositionsdauer bleibende Gewebsschäden verursachen kann. Nebenbei stellte sich heraus, dass bei 5G der schon jetzt viel zu hohe Grenzwert weiter überschritten werden kann, wenn dieser nach den geltenden Regeln bestimmt wird. Dass bei diesem Stand der Unsicherheit 5G ohne jegliche Prüfung der gesundheitlichen Verträglichkeit eingeführt wird, stellt nach Überzeugung der unabhängigen Wissenschaft den für Gesundheit und Umwelt zuständigen staatlichen Behörden ein katastrophales Zeugnis aus.
Martin Pall hat über seine Forschungsergebnisse und die Schlussfolgerungen daraus zahlreiche öffentliche Vorträge gehalten. Seine hier vorgelegte Warnschrift hat er rechtzeitig vor der Einführung von 5G auch an die zuständigen Behörden der Europäischen Union geschickt. Eine Stellungnahme, die auf die erwiesene Empfindlichkeit des beschriebenen Wirkmechanismus und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen eingeht, ist meines Wissens bis jetzt ausgeblieben. Die Politik vertraut uneingeschränkt und damit grob fahrlässig ihren wissenschaftlichen Beratungs- und Entscheidungsgremien, obwohl ihr bekannt sein dürfte, dass deren personelle Zusammensetzung maßgeblich von der Mobilfunkindustrie bestimmt ist. Sie ist offensichtlich der Meinung, dass den bei der Einführung der 5G-Technologie eher geringen – wenn überhaupt vorhandenen - gesundheitlichen Risiken enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile gegenüberstehen. Wie bei den vorausgegangenen Mobilfunkstandards verzichtet sie deshalb auf jegliche medizinische Vorsorgemaßnahmen. Dass es sich bei der Einführung von 5G um ein Experiment mit Menschen handelt, dessen Ausgang völlig ungewiss ist, nimmt sie in unverantwortlicher Weise in Kauf.
Martin Pall möchte die Politik mit seiner Warnschrift auf den Ernst der Lage aufmerksam machen, bevor es zu spät ist. Er möchte verhindern, dass bei Mensch und Natur irreversible Schäden auftreten, die sich sogar auf zukünftige Generationen auswirken können. Um die Öffentlichkeit auch in Deutschland über diese dramatische Entwicklung und die gravierenden Defizite der Mobilfunkpolitik zu informieren, hat sich die Kompetenzinitiative zum Schutze von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V. entschieden, Martin Palls prophetische Warnschrift den Menschen in deutscher Sprache zugänglich zu machen.