Was ist die Smart City?

Die datengesteuerte, total überwachte Stadt der Zukunft.
Bundesweit werden derzeit die Kommunen zu Smart Cities umgebaut. Was wird da geplant? 140 Besucher wollten dies wissen und kamen am 12.11.2018 ins Forum 3 in Stuttgart, um die Vorträge der Medienpädagogen Andreas Neider und Peter Hensinger zu hören.
Medienpädagoge Andreas NeiderFoto: © Verlag Freies Geistesleben

Andreas Neider stellt vor, was mit dem Stichwort der »Smart-City« gemeint ist. Die datengesteuerte, total überwachte Stadt der Zukunft. An ihr wird weltweit auf internationalen Konferenzen gearbeitet. Auch die deutsche Bundesregierung hat unlängst eine »Smart-City-Charta« veröffentlicht, in der die Ziele dieser Totalüberwachung auf smarte Weise beschrieben werden.

Was sich wie Science-Fiction und eine Variante der dystopischen Romane von George Orwell und Aldous Huxley anhört, ist längst Realität und wird – von den Bürgern weitgehend unbemerkt – weltweit umgesetzt. In Deutschland  weiß man zwar mittlerweile, dass eine digitale Totalüberwachung in China und auch in Indien bereits praktiziert wird, und dass darauf beruhende Belohnungs- und Bestrafungssysteme dort eingeführt wurden. Aber bei uns, im freien Westen? Nein, das ist unmöglich!

Irrtum! Ausgerechnet der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann gehört zu den Vorkämpfern der »Smart City« und setzt sich in Partnerschaft mit dem indischen Bundesstaat  Maharashtra – in dem die Totalüberwachung bereits gut funktioniert – für das schnelle Internet mit dem Netzstandard 5G ein. Dieser gesundheitlich stark belastende Netzstandard soll insbesondere in Stuttgart bald überall verfügbar sein, weil er die Grundlage für vollautomatisiertes Fahren und eine digitale Totalüberwachung bildet.

 

Smart-City: Überwachung, Demokratieabbau, Klimakiller, Dehumanisierung?

Peter Hensinger´s komprimierte Analyse:

  • "Mit der Smart City werden die Städte von Orten der kommunalen Demokratie zu total überwachten Zonen umgebaut. Das Ziel: von jedem Bürger in Echtzeit immer zu wissen, wo er sich befindet und was er tut."

In seinem Vortrag weist er nach, dass Big Data die Grundlage der Smart City ist, die Totalüberwachung aller Vorgänge in der Kommune, auch des Bürgers. Die Nebenwirkungen: der Energieverbrauch und die Elektrosmogverseuchung werden steigen. Smart City ist ein Klimakiller. Andreas Neider stellte die ideologischen Hintergründe dar. Der Mensch wird in der Smart City zum Datensatz, sein digitaler Zwilling zum überwachten Ich. Die Kinder sollen mit der digitalen Bildung auf ihre Nützlichkeit für die Industrie konditioniert, mit personalisierter Werbung durch den Konsum ruhig gestellt werden. Die Wachstumsideologie, die die Digitalisierung antreibt, führt zu einer weiteren Dehumanisierung.

Es muss dagegen vorgegangen werden

Die Zuhörer waren entsetzt über diese Entwicklungen. Man muss dagegen vorgehen, war die einhellige Meinung. Zu wenige Menschen wissen aber, was hinter den Versprechungen von schnellem Internet für alle steckt.  Wir fordern die Umweltverbände, Initiativen und Menschen in allen Kommunen auf, mit uns über die Hintergründe der Smart City Planungen aufzuklären, Arbeitskreise dazu zu bilden, wie es z.B. der BUND in Stuttgart bereits gemacht hat. Das Interesse ist groß.

Beide Beiträge und die Laudatio zum Big-Brother-Award im Download rechts/unten

Artikel veröffentlicht:
19.11.2018

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