Lehrerverband: Computer in der Grundschule bringt nichts!

Gegenteilige dpa-Meldung ist falsch
Der Deutsche Lehrerverband stellt in einer Pressemitteilung den falsch dargelegten Sachverhalt aus dem Gutachten der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. richtig, dass Kinder die im Unterricht mindestens einmal pro Woche den PC nutzen, statistisch signifikant niedrigere Kompetenzen aufweisen.

Am 10. Mai veröffentlichte der „Aktionsrat Bildung“ der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) das Gutachten „Bildung 2030“. Die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtete daraus, dass „schon Grundschüler, die einmal pro Woche am Computer arbeiten, deutlich bessere Kompetenzen im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften“ hätten.

Diese Meldung entspricht nicht dem aktuellen Text des Gutachtens. 

Tatsächlich heißt es auf Seite 78 des Gutachtens, „dass Grundschülerinnen und Grundschüler in Deutschland, in deren Unterricht mindestens einmal wöchentlich Computer eingesetzt werden, in den Domänen Mathematik und Naturwissenschaften statistisch signifikant niedrigere Kompetenzen aufweisen als jene Grundschulkinder, die seltener als einmal pro Woche Computer am Unterricht nutzten.“

Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL) stellt dazu fest: „Es ist höchst ärgerlich, dass weder der Aktionsrat Bildung noch die daran mitarbeitenden Professoren noch dpa es für nötig gehalten haben, diese Meldung zu korrigieren. Da die dpa-Meldung in Hunderten von Zeitungen abgedruckt wurde, ist gerade bei Grundschuleltern die Sorge genährt worden, die Schulen ihrer Kinder seien rückständig. Tatsächlich wird mit dem Gutachten aber die gegenteilige Sorge bestätigt, nämlich dass der zu frühe schulische Einsatz von Computern schädlich sein kann.“

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Hervorhebungen durch den DL. Das Gutachten des Aktionsrats Bildung kann unter Downloads heruntergeladen werden.
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Für Stellungnahmen erreichen Sie DL-Präsident Josef Kraus unter 0171 52 45 945.

Für den Inhalt verantwortlich: DL-Geschäftsstelle - Anne Schirrmacher

Artikel veröffentlicht:
24.05.2017
Autor:
Pressemitteilung Deutscher Lehrerverband (DL)
Quelle:
www.lehrerverband.de

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