Die Zahl der Internetabhängigen nimmt vor allem bei Jugendlichen rasant zu. Experten fordern bessere diagnostische Standards und Screeninginstrumente. Wenn die Eltern ein dysreguliertes Internetnutzungsverhalten aufweisen, dann auch ihre Kinder.
Nach einer neuen DAK-Studie erfüllen 8,4 Prozent der männlichen Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 12 bis 25 Jahren die Kriterien für eine Abhängigkeit nach der sogenannten "Internet Gaming Disorder Scale" (2). Das sind epidemische Ausmaße. Hochgerechnet auf die 10 bis 29-Jährigen sind das über 1,5 Millionen Süchtige (3). Weil die Internet- und Spielsucht dramatisch anwächst, schlug das Deutsche Ärzteblatt im Dezember 2016 Alarm.
Man wisse inzwischen, dass die Internetabhängigkeit "häufig mit Suizidgedanken, Depressionen, Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätssyndrom (ADHS), Autismus, Aggressivität, Devianz und substanzbezogenen Suchterkrankungen einhergehen kann."
(1) BÜHRING, P (2016): Dem realen Leben entschwunden, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 113, Heft 49, 09.12.2016
(2) https://www.dak.de/dak/gesundheit/Internetsucht-1713176.html
(3) Der Anteil der 10-29-Jährigen betrug im Jahr 2012 in Deutschland 18,05 Millionen. Nimmt man davon 8,4 Prozent, so sind das 1.517.284 Menschen.