ElektrosmogReport Ausgabe 2-2023 erschienen

Studien: Wirkmechanismus, oxidativer Zellstress & Fertilität
Salat und Hochfrequenz ● Review Fertilität und HF ● HF-Wirkung auf Hoden und Nieren ● HF-Wirkung auf die Hoden ● HF-Wirkung auf das Gehirn ● Antioxidantien schützen vor HF ● Wirkmechanismus ROS ● Mobiltelefone und Niederfrequenz ● Review Wirkmechanismen von HF und NF ● Das Problem der ICNIRP ● Malaria mit HF bekämpfen ● Lobbyismus in der EU
ElektrosmogReport / diagnose:funk

Seit nunmehr 29 Jahren dokumentiert der ElektrosmogReport Studien, die Auswirkungen elektromagnetischer Felder, speziell der nicht-ionisierenden Strahlung, auf Mensch und Umwelt nachgewiesen haben. Die Forschungsergebnisse, die in der aktuellen Ausgabe dokumentiert sind, zeigen erneut, wie faktenfrei die Behauptung der Industrie, formuliert von Telefonica Chef Markus Haas, ist:

  • „Uns beunruhigt diese Diskussion sehr, weil sie faktenfrei ist. Es gibt keinerlei wissenschaftlich fundierte Studien, die auch nur irgendeine Gesundheitsgefährdung sehen."

Ebenso fern der Tatsachen ist die Behauptung des Bundesamtes für Strahlenschutz, unterhalb der Grenzwerte könnten keine Gesundheitsschäden auftreten. Auch in diesem Elektrosmogreport sind die Wirkungen, die in den Forschungen nachgewiesen sind, im nicht-thermischen Bereich.

>>> Bestellung der Print-Version: https://shop.diagnose-funk.org/Elektrosmogreport

>>> Kostenloser Download des ElektrosmogReport 2023-2

>>> ElektrosmogReport 2023-2 auf EMFData.org mit Direkt-Verlinkung zu den Rezensionen

Das Register der von 2019-2023 besprochenen Studien steht aktualisiert auf EMFData.

Jetzt Reviewliste auf 125 Studien aktualisiert

Einen Gesamtüberblick über die Studienlage geben unsere Zusammenstellung von 125 Reviews, ein Impulsvortrag zum Stand der Forschung (Version Mai 2023) und unsere Datenbank www.emfdata.org. Die Datenbank enthält aktuell 628 HF-Studien, davon sind 458 detailliert ausgewertet. Zur Orientierung haben wir einen Kompass-Studienlage und eine Mobilfunk-Chronologie mit den wichtigsten Ereignissen aus Forschung und Politik seit dem Jahr 1996 verfasst.

Die Aufarbeitung der Studienlage durch Fachleute ist derzeit ein Alleinstellungsmerkmal von diagnose:funk!

>>> Ermöglichen Sie deshalb mit Ihrer Spende die weitere Herausgabe des ElektrosmogReports und werden Sie jetzt Fördermitglied!

Versuchsaufbau der Studie von Tran et al. (2023), Foto: Forschungsring e.V.

INHALT ElektrosmogReport 2-2023

Neue Studien zum Wirkmechanismus oxidativer Zellstress und Fertilität, zwei bedeutende neue Reviews

Tran et al. (2023) an der TU Darmstadt untersuchten die Einflüsse von WLAN- und DECT-Strahlung auf Salatpflanzen. Dieser Studie kommt nicht nur wegen des Nachweises, dass EMF sich auf das Pflanzenwachstum auswirkt, eine allgemeinen Bedeutung zu, sondern auch weil diese Wirkungen im Normalbetrieb der Endgeräte, also nicht-thermisch, eintraten. Pflanzen reagieren elektrosensibel! Sie bilden sich das sicher nicht ein!

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe 2/2023 des ElektrosmogReports sind Studien zu den Wirkmechanismen elektromagnetischer Felder (EMF). Der Review von Lai H, Levitt BB (2023) gibt einen umfassenden Überblick, v.a. oxidativer Zellstress wird als Wirkmechanismus identifiziert, wie auch in weiteren Einzelstudien von Asl et al.(2020), Coronado et al. (2023), Kazemi et al. (2015), Misek et al. (2023), Shaheen et al. (2021) zu verschiedenen Endpunkten dieser Wirkmechanismus genannt wird.

Diese Studien bestätigen erneut die Ergebnisse der Reviews von Schürmann / Mevissen (2021), Yakymenko et al. (2015) und Naziroglu / Akman (2014) zu oxidativem Zellstress, einer Ursache entzündlicher Erkrankungen, und unsere >>> Analyse über die Bedeutung von oxidativem Zellstress. 

Drei Studien untersuchen die Auswirkungen von EMF auf die Fertiliät. Hasan et al. (2021) und Yu et al. (2023) weisen Wirkungen auf Hoden nach.  Der Review von Kaur et al.(2023) recherchiert die Studienlage zu genotoxischen Wirkung von Hochfrequenz auf die männliche Fruchtbarkeit.

Misek et al. (2023) weisen nach, dass auch die von Mobiltelefonen ausgesendeten niederfrequenten Magnetfelder biologisch wirksam sind.

Mikrowellen können Malariaparasiten auf nicht-thermischem Weg abtöten, war ein Ergebnis der Studie von Coronado et al.(2023).

Zwei Studien beschäftigen sich mit den ICNIRP-Richtlinien, nach denen die geltenden Grenzwerte festgelegt sind. von Klitzing (2023) stellt anhand seiner Ergebnisse der Einwirkung von WLAN auf die Bioregulation fest, dass die ICNIRP-Richtlinien nicht maßgebend in der Diskussion über biologische Wirkungen durch elektromagnetische Felder sind. Nyberg et al.(2022) kritisieren in einer ausführlichen Analyse, dass die Europäische Union bei der Einführung von Hochfrequenztechnologien der Wirtschaftlichkeit Vorrang vor der Gesundheit ein räumt.

Studien von  A - Z

HF Wirkung auf das Gehirn

Die schützende Wirkung von Rosmarinsäure auf den Mobiltelefon- und WLAN-induzierten oxidativen Stress im Gehirn von Ratten

Asl JF, Goudarzi M, Shoghi H (2020). The radio-protective effect of rosmarinic acid against mobile phone and Wi-Fi radiation-induced oxidative stress in the brains of rats. Pharmacological Reports, 72(4), 857–866. https://doi.org/10.1007/s43440-020-00063-9

Alle untersuchten oxidativen Stressmarker zeigten statistisch signifikant erhöhten oxidativen Stress nach der Hochfrequenzbefeldung. Dies galt sowohl für die 915-MHz- als auch die 2450-MHz-Frequenzen. Die Daten wiesen tendenziell auf eine stärkere biologische Wirkung der höherfrequenten 2450-MHz-Strahlung hin. Die Daten dieser Studie weisen darauf hin, dass die Hochfrequenzbefeldung zu einer Abnahme der antioxidativen Schutzenzyme bei gleichzeitiger Zunahme oxidativer Stressindizes im Gehirn von Ratten führte. Die gestörte Redox-Homöostase konnte zumindest in Teilen durch die Verabreichung von Rosmarinsäure kompensiert werden. Laut den Autoren sei Rosmarin dementsprechend ein vielversprechender Kandidat zur Verringerung von hochfrequenzinduziertem oxidativem Stress.

Medizinische Anwendungen von EMF

Mikrowellen können Malariaparasiten auf nicht-thermischem Weg abtöten

Coronado LM, Stoute JA, Nadovich CT, Cheng J, Correa R, Chaw K, González G, Zambrano M, Gittens RA, Agrawal DK, Jemison WD (2023). Microwaves can kill malaria parasites non-thermally. Frontiers in Cellular and Infection Microbiology. 2023 Feb 2;13:67. https://doi.org/10.3389/fcimb.2023.955134

Nach der SARS-CoV-2-Pandemie hat die Malaria, an der sich mehr als 240 Millionen Menschen infiziert haben und an der allein im Jahr 2021 rund sechshunderttausend Menschen starben, wieder an Boden gewonnen. In Verbindung mit der Resistenz der Parasiten und einem noch nicht optimalen Impfstoff ist der Bedarf an neuen Ansätzen entscheidend geworden.  Die hier vorgestellten Ergebnisse bieten einen molekularen Einblick in die schwer fassbaren Wechselwirkungen oszillierender elektromagnetischer Felder mit Plasmodium falciparum (Malariaerreger). Vor allem konnte bewiesen werden, dass die EMF-bewirkte Schädigung der Malaria-Erreger nicht mit einer Erhöhung der Temperatur zusammenhängt, und lässt damit auf eine alternative Technologie zur Bekämpfung dieser verheerenden Krankheit hoffen.

HF-Wirkung auf Nieren und Hoden

Hämatobiochemische und histopathologische Veränderungen der Nieren und Hoden von Mäusen aufgrund von Belastung mit 4G-Mobilfunk

Hasan I, Amin T, Alam MR, Islam MR (2021). Hematobiochemical and histopathological alterations of kidney and testis due to exposure of 4G cell phone radiation in mice. Saudi Journal of Biological Sciences, 28(5), 2933–2942. https://doi.org/10.1016/j.sjbs.2021.02.028

Die Studie wurde an männlichen Schweizer-Albinomäusen durchgeführt. Als Strahlungsquelle diente ein kommerzielles 4G-Mobiltelefon. Die Befeldung wurde durch einen aktiven Anruf des Mobiltelefons vorgenommen, wobei die Frequenz im 2,4-GHz-Bereich lag. Das Hodengewebe wies signifikante pathologische Veränderungen auf.  Die Wissenschaftler beobachten pathologische Veränderungen des Blutbilds und der Histologie von Nieren und Hoden nach Langzeitbefeldung. Die Autoren vermuten, dass oxidative Schädigungen zu den beobachteten Schädigungen des Gewebes führten. Insgesamt deuten die Ergebnisse auf eine dosisabhängige Wirkung der Hochfrequenz auf die befeldeten Organe hin. Die Resultate der vorgestellten Studie weisen auf negative Auswirkungen von Mobilfunk in einem alltäglichen realistischen Szenario weit unterhalb von ICNIRP-Grenzwerten hin. Um schädlichen Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung zu entgehen, solle eine übermäßige Handynutzung vermieden werden, so die Autoren.

Review zu HF-Wirkung auf männliche Fruchtbarkeit

Genotoxische Risiken für die Gesundheit des männlichen Fortpflanzungssystems durch hochfrequente Strahlung

Kaur P, Rai U, & Singh R (2023). Genotoxic Risks to Male Reproductive Health from Radiofrequency Radiation. Cells, 12(4), 1–20. https://doi.org/10.3390/cells12040594

Die Autoren der vorliegenden Übersichtsarbeit recherchierten Literatur, um die genotoxische Wirkung von Hochfrequenz auf die männliche Fruchtbarkeit zu überprüfen. Sowohl In-vivo- als auch In-vitro-Studien wurden zur Bewertung der Genotoxizität analysiert.  Der überwiegende Teil der analysierten In-vitro-Studien beschreibt eine genotoxische Wirkung der Hochfrequenz. 21 von 27 (77,8%) der erwähnten In-vitro-Studien finden DNA-Schäden nach Hochfrequenzeinwirkung, 7 von 8 (87,5%) weisen Mikronuclei bzw. genomische Instabilität nach und 6 von 12 (50%) zeigen Schwesterchromatidaustausch bzw. chromosomale Fehlbildungen. Ein ähnliches Bild wird bei den In-vivo-Studien deutlich. 24 von 27 (88,9%) der erwähnten Studien finden DNA-Schäden nach Hochfrequenzbefeldung und 9 von 9 (100%) der Studien beschreiben Micronuclei bzw. genomische Instabilität. Ein möglicher Mechanismus, wie Hochfrequenz seine genotoxische Wirkung vermitteln könnte, ist oxidativer Stress.

Oxidativer Stress

Wirkmechanismen von Hochfrequenz

Kazemi E, Mortazavi SMJ, Ali Ghanbari A, Mozdarani H et al. (2015). The effect of superposition of 900 MHz and incoherent noise electromagnetic fields on the induction of reactive oxygen species in SP2/0 cell line (2015). Int. J. Radiat. Res., Vol. 13 No. 3, July 2015.

Ziel dieser Studie war es, die Wirkung von GSM-Mobiltelefon-induzierter Hochfrequenz (HF) auf die Induktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) in der Maus-Zelllinie SP2/0 zu untersuchen. In dieser Studie wurde auch untersucht, ob diese HF-induzierten Effekte durch Überlagerung der HF-Strahlung und eines inkohärenten magnetischen Rauschens blockiert werden können. Die Exposition mit 900-MHz-Strahlung führte zu einer um etwa 100 % erhöhten ROS-Produktion (d.h. doppelt so hoch wie bei der Kontrolle,  während bei der Überlagerung von 900 MHz und dem inkohärenten Rauschfeld die ROS-Werte im Vergleich zur Kontrolle nur um 27 % erhöht waren. Magnetisches Rauschen allein führte zu einem nichtsignifikanten Anstieg der ROS-Werte um 13 % im Vergleich zur Kontrolle. Insgesamt können die Ergebnisse die Theorie der neutralisierenden Wirkung des Rauschens nicht bestätigen, wohl aber das Konzept, dass nur die kohärenten Felder biologisch wirksam sein können, während die inkohärenten Rauschfelder keine biologischen Wirkungen verursachen.

Grenzwerte und ihre Bedeutung

Das Problem der ICNIRP (Richtlinien)

Klitzing v. L (2023). The Problem of ICNIRP (Safety-Guidelines). British Journal of Healthcare and Medical Research 10 (2), 283–286. DOI:10.14738/jbemi.102.14402

Diese Daten der Experimente mit der WLAN-Frequenz deuten auf Probleme in der Bioregulation von elektrosensiblen Personen durch elektromagnetische Felder unterhalb der ICNIRP-Richtlinien hin. Das heißt, Elektrosensibilität ist ein reales klinisches Symptom. Von der ICNIRP werden diese Ergebnisse nicht kommentiert, dort bezeichnet man das als psychisches Phänomen. Weltweit ist in der medizinischen Wissenschaft gut bekannt, dass künstliche Signale im EMG ein grundlegendes Problem des gesamten Nervensystems anzeigt. Ein abnormes EMG deutet genauso auf krankhafte Abweichungen im zentralen und peripheren Nervensystem hin, ähnlich wie ein abnormes EKG auf schwere Herzerkrankungen hinweist. Deshalb sind die ICNIRP-Richtlinien nicht maßgebend in der Diskussion über biologische Wirkungen durch elektromagnetische Felder.

Wirkmechanismen nieder- und hochfrequenter Felder  

Zelluläre und molekulare Wirkungen nicht-ionisierender elektromagnetischer Felder

Lai H, Levitt BB (2023). Review. Cellular and molecular effects of non-ionizing electromagnetic fields. Reviews on Environmental Health 2023, https://doi.org/10.1515/reveh-2023-0023

Diese Review behandelt die Mechanismen, die schädliche und nützliche Wirkungen der EMF erklären können. Der Anstieg der vom Menschen gemachten künstlichen EMF ist sehr verschieden von den natürlichen Feldern, und sie stören die grundlegenden biologischen Mechanismen. Freie Radikale (reaktive Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle) spielen eine wichtige Rolle in Zellfunktionen. Künstliche elektromagnetische Felder können die Homöostase der freien Radikale stören und so zu Fehlfunktionen führen wie die „zelluläre Stressreaktion“. Die seit Jahrzehnten behauptete Aussage, es gebe keinen bekannten Mechanismus, diente dazu, die biologischen Wirkungen unterhalb der thermischen Schwelle zu leugnen und die Gesundheitspolitik daran zu hindern, Veränderungen herbeizuführen.

Mobiltelefone und Niederfrequenz

Von Mobiltelefonen ausgesendete niederfrequente Magnetfelder

Misek J, Jakus J, Hamza Sladicekova K, Zastko L, Veternik M, Jakusova V, Belyaev I (2023). Extremely low frequency magnetic fields emitted by cell phones. Froniers in Physics 11:1094921. doi: 10.3389/fphy.2023.1094921

Mobiltelefone senden außer hochfrequenten auch niederfrequente Felder aus, die in bestimmte Teile des Körpers wie den Kopf eindringen. Niederfrequente Felder sind von der IARC als möglicherweise Krebs erregend beim Menschen (2B) eingestuft. Bei 3G wurden insgesamt niedrigere Werte gemessen als bei 2G. Die gemessenen und simulierten Werte der niederfrequenten Felder liegen im Bereich von nachgewiesenen biologischen und gesundheitlich beeinträchtigenden Auswirkungen bis hin zu Krebs. Möglich ist, dass bei chronischer Einwirkung schon im Stand-by-Modus schädigende Wirkungen auftreten. Deshalb sollten Mobiltelefone nicht jederzeit am Körper oder in der Nähe gehalten werden. Auch während des Ladens sollte nicht telefoniert werden. Ein Abstand von 35 cm ist nach den Messungen ausreichend, um die EUROPAEM-Werte einzuhalten.

Mobilfunk und Lobbyismus

Die Europäische Union räumt bei der Einführung von Hochfrequenztechnologien der Wirtschaftlichkeit Vorrang vor der Gesundheit ein

Nyberg NR, McCredden JE, Weller SG, Hardell L (2022). The European Union prioritises economics over health in the rollout of radiofrequency technologies. Reviews on Environmental Health. 2022 Sep 22. https://doi.org/10.1515/reveh-2022-0106

Die fünfte Generation der Hochfrequenzkommunikation, 5G, wird derzeit weltweit eingeführt. Seit September 2017 wurde der 5G-Appell der EU sechs Mal an die EU verschickt, um ein Moratorium für die Einführung von 5G zu erzielen. Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem 5G-Appell und den nachfolgenden Antworten der EU, einschließlich des ausführlichen Anschreibens an die EU. Die Relevanz des Appells von 2021 wird noch dringlicher, wenn man bedenkt, dass die EU die Einführung der sechsten Generation von Drahtlostechnologien (6G) plant, was die bekannten Risiken der HF-Technologie für Mensch und Umwelt noch weiter erhöht. Dies alles führt zu einer wichtigen Frage: Haben die Entscheidungsträger der EU das Recht, ihre  eigenen Richtlinien zu ignorieren, indem sie dem wirtschaftlichen Gewinn Vorrang vor der Gesundheit von Mensch und Umwelt einräumen?

Oxidativer Stress

Auswirkungen der Einnahme von Antioxidantien auf den oxidativen Stress bei Mobiltelefonbenutzern

Shaheen W, Amer NM, Hafez SF, Nasser S, Ghobashi M, Morcos G, Helmy MA (2021). Effect of antioxidants intake on oxidative stress among mobile phone users (2021). Egyptian Journal of Chemistry. 2021 Jul 1;64(7):3903-12. https://doi.org/10.21608/ejchem.2021.69368.3521


Diese Studie zielte darauf ab, die Intensität der Mobiltelefonnutzung zu bewerten und den potenziellen oxidativen Stress bei Mobiltelefonbenutzern einzuschätzen, um dann die Wirkung von Antioxidantien auf den oxidativen Stressstatus zu beurteilen. 108 Studenten der Krankenpflege im Alter von 18–22 Jahren nahmen an dieser Interventionsstudie teil. Es wurde eine signifikant negative Korrelation zwischen den Strahlungswerten von Mobiltelefonen und der Superoxiddismutase festgestellt.  Man kam zu dem Schluss, dass die Exposition gegenüber geringen Emissionen von Mobiltelefonen durch eine veränderte Ernährung und eine erhöhte Aufnahme von Antioxidantien ausgeglichen werden konnte. Die Einnahme natürlicher Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E hat eine schützende Funktion gegen durch elektromagnetische Felder verursachten oxidativen Stress. 

Stress durch Mobilfunkstrahlung

Einfluss von Hochfrequenz auf Salat – Nachweis auf Stressreaktionen bei den Pflanzen

Tran N.T.,  Jokic, L., Keller, J., Geier, J.U., Kaldenhoff R (2023). Impacts of Radio‐Frequency Electromagnetic Field (RF‐EMF) on Lettuce (Lactuca sativa)—Evidence for RF‐EMF Interference with Plant Stress Responses. Plants 2023, 12, 1082.  https://doi.org/10.3390/plants12051082

Zu Beginn des Experiments wurden 2 Gruppen zu je 9-10 Pflanzen angesetzt. Bestrahlt wurde mit 2 WLAN-Routern (Fritzbox 7530, 2,4 GHz und 5 GHz) und 2 DECT-Telefonen (1880-1900 MHz). Die DECT-Telefone sendeten permanent. Die Leistungsflussdichte entsprach der üblichen Stärke in einem Stadtzentrum.  In 6 von 7 Feldexperimenten führte die Bestrahlung bei beiden Salatsorten zu einer fortschreitenden Reduktion der Photosyntheseleistung, Ein weiteres Zeichen für Stress ist, dass die Pflanzen früher von der vegetativen zur reproduktiven Entwicklung wechseln, d. h. früher Blüten bilden.

Steigende Anwendungen von Funkgeräten, zunehmende Wetterextreme durch den Klimawandel könnten signifikante Auswirkungen auf Pflanzen haben und unsere Nahrungsmittel und das Ökosystem gefährden.

HF beeinflusst Testosteron und T-Rezeptor

Der ZIP9-bezogene androgene Signalweg kompensiert 2605-MHz-Hochfrequenz vermittelte Verringerung der Resistenz von Ratten-Sertoli-Zellen gegenüber H₂O₂-Schäden

Yu G, Zhu Y, Song C, Chen L, Tang Z, Wu T (2023). The ZIP9-centered androgen pathway compensates for the 2605 MHz radiofrequency electromagnetic radiation-mediated reduction in resistance to H₂O₂ damage in Sertoli cells of adult rats. Ecotoxicology and Environmental Safety, 254(March), 114733. https://doi.org/10.1016/j.ecoenv.2023.114733

Das Ziel dieser Studie war es, die biologische Wirkung einer kurzfristigen Hodenbefeldung an einem Rattenmodell zu überprüfen. Testosteron verstärkte die FPR (fehlgefaltete Proteine) in Sertoli-Zellen, welche Hochfrequenz und H₂O₂ ausgesetzt waren. Die Resultate dieser Studie zeigten, dass eine 2605-MHz-Befeldung, die keine direkte Störung der Spermatogenese hervorrief, dennoch die Resistenz von Sertoli-Zellen gegenüber Umweltstress verringerte. Diese Wirkung wurde durch den ZIP9-androgenen-Signalweg kompensiert. Die Aktivierung der FPR (fehlgefaltete Proteine) könnte dabei einen wichtigen nachgeschalteten Mechanismus darstellen, der an dieser kompensatorischen Wirkung beteiligt ist. Mit längerer Befeldungsdauer nahm der ZIP9-Gehalt in den Hoden allmählich ab und eine Schädigung der Hoden manifestierte sich.

 

 

Artikel veröffentlicht:
20.05.2023
Autor:
diagnose:funk

Downloads

Ja, ich möchte etwas spenden!